
Malerei, Fotografie, Skulpturen Die besten Ausstellungen in Sachsen-Anhalt: Unsere Tipps
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10. März 2025, 11:22 Uhr
Die Museen in Sachsen-Anhalt bieten viele einzigartige Ausstellungen, damit die Auswahl leichter fällt, geben wir Empfehlungen: Im Kulturhistorischen Museum Magdeburg erleben Sie 500 Jahre aus der Geschichte der Stadt, in Leuna beeindruckende Porträts in Otto-Dix-Tradition und in Wittenberg Langzeitporträts von Müttern und ihren Kinder. Und es gibt noch mehr sehenswerte Sonderausstellungen! Hier finden Sie auch alle Infos zu Öffnungszeiten, Eintrittspreisen und Barrierefreiheit!
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Aschersleben
Zauberhafte Opernkunst von Neo Rauch und Rosa Loy | bis 27. April 2025
Die Grafikstiftung Neo Rauch in Aschersleben zeigt unter dem Titel "Bläue" Kostüme, Bühnenbilder und Requisiten, die vom Künstlerpaar Rosa Loy und Neo Rauch gestaltet wurden. Es handelt sich um 33 Objekte, die 2018 bei der Bayreuther Lohengrin-Neuinszenierung zum Einsatz gekommen sind. Inspiriert vom Nietzsche-Wort: "Im Lohengrin gibt es viel blaue Musik". Ein Muss für Kunst- und Opernfans!
Dessau
Design und Architektur in Zeiten der Umweltkrise | bis 21. April 2025
Eine neue Ausstellung im Bauhaus Museum Dessau blickt auf die Geschichte des Pariser Institut de l'Environnement. Dieses wurde 1969 im aufgeheizten Klima der weltweiten Studentenproteste und des wachsenden Bewusstseins für die Gefährdung der Umwelt gegründet. Ziel war es, die Forschung, Ausbildung und Lehre im Bereich Architektur und Design neu zu definieren. Die Ausstellung gibt mit Archivmaterialien und Zeitzeugnissen vor allem einen historischen Einblick, sucht aber auch nach aktuellen Antworten auf die Frage: "Was ist die Umwelt?" Somit ist die Schau auch für alle interessant, die von dem umstrittenen Institut, das bereits 1971 wieder schließen musste, vielleicht noch nie etwas gehört haben.
Objekte im Bauhaus neu ins Licht gesetzt | bis 19. Oktober 2025
Im Werkstattflügel im historischen Bauhaus in Dessau werden immer wieder zeitgenössische Positionen gezeigt. Unter der Überschrift "Sakristei" sind bis Oktober Kunstwerke des südkoreanischen Künstlers Kang Sunkoo zu sehen, der sich mit der mythisch aufgeladenen Moderne und ihrer Nähe zur Religion befasst. So inszeniert er die Bauhaus-Objekte als religiös verehrte Reliquien. Beispielsweise hat ein Lux-Farbprismen-Glas aus der Siedlung Dessau-Törten auf der Spitze einer Pyramide aus anderen Glasobjekten platziert.
Hintergrund ist nach Angaben von Bauhaus-Direktorin Barbara Steiner, dass das Bauhaus von Vielen sehr verehrt werde. Das führe dazu, dass es eine fast religiöse Überhöhung oder Ikonisierung gebe. Sunkoos Werke sind bis Mitte Oktober im Werkstattflügel zu sehen.
Anna Franziska Schwarzbach - Eisen Kunst Guss | bis 26. April 2025
Die Kunsthalle in Dessau präsentiert eine besondere Ausstellung zu Anna Franziska Schwarzbach, einer Bildhauerin, die sich intensiv mit dem Eisenkunstguss auseinandersetzt. Ergänzt wird die Schau durch bedeutende Stücke aus der Eisenkunstguss-Sammlung eines Dessauer Sammlers, die mit Unterstützung der Ostdeutschen Sparkassenstiftung erworben wurden.
Schwarzbach, geboren in Rittersgrün im Erzgebirge, studierte zunächst Architektur, bevor sie sich der Bildhauerei zuwandte. Seit 1977 ist sie als freischaffende Künstlerin tätig. Ihre Werke und ihre außergewöhnliche Technik machen sie zu einer der wenigen Spezialistinnen auf diesem Gebiet.
Halle
Die Stadt Halle im Foto | bis 27. April 2025
Die Stadt Halle wird auch als "Diva in Grau" bezeichnet – benannt nach einem Fotobuch mit Bildern der kürzlich verstorbenen Fotografin Helgas Paris. Sie zeigte in den 80er-Jahren ein düsteres Porträt der Stadt, eine Ausstellung die damals verboten wurde. Wie die Stadt sonst künstlerisch wahrgenommen wird, zeig das Literaturhaus Halle nun gemeinsam mit dem Kunstmuseum Moritzburg. Die Ausstellung unter dem Titel "Zwischen den Zeilen" zeigt die Sicht verschiedener Fotografen auf die Stadt über mehr als fünf Jahrzehnte. Bis 27. April sind Arbeiten unter anderem von Ulrich Wüst, Konstanze Göbel, Eva Mahn und Reinhard Hentze zu sehen.
Einblicke in die Welt des Surrealismus | bis 13. April 2025
Am 15. Oktober 1924 veröffentlichte André Breton sein surrealistisches Manifest, das eine neue Kulturbewegung begründete. Die Surrealisten hinterfragten das bestehende System, inspiriert von Psychoanalyse und Traumdeutung, und strebten an, das Irrationale zur Wirklichkeit zu erheben. Heute, in einer Phase gesellschaftlicher Umbrüche, erleben wir eine ähnliche Suche nach neuen Perspektiven. Die Ausstellung zeigt Werke von Surrealisten wie de Chirico, Magritte, Dalí und deutsche sowie osteuropäische Vertreter, ergänzt durch Porträts und Selbstporträts der Künstler.
Leuna
"Norbert Wagenbrett: Der lebendige Spiegel" I bis 21. Mai 2025
Der in Leipzig geborene Maler und Grafiker Norbert Wagenbrett porträtiert seit den 80er-Jahren fast ausschließlich Menschen. Deren Hälften sind meist verschieden und scheinen gegeneinander zu arbeiten. Mit seinem Malstil orientiert sich der Künstler, der von 1986 bis 1988 Meisterschüler Willi Sittes war, an der Tradition der Neuen Sachlichkeit. Seine Porträts erinnern an die gesellschaftskritischen Werke von Otto Dix. 19 dieser großformatigen Werke sind jetzt im Kulturhaus Leuna zu sehen. Die Ausstellung "Der lebendige Spiegel“ gibt damit Einblick in Wagenbretts Schaffen aus drei Jahrzehnten.
Magdeburg
"Stadt im Blick – Magdeburg. Bilder aus sechs Jahrhunderten" I bis 18. Mai 2025
Das Kulturhistorische Museum Magdeburg präsentiert in seiner neuen Sonderausstellung "Stadt im Blick" eine Auswahl der schönsten Stadtansichten aus insgesamt sechs Jahrhunderten. Es werden rund 100 Objekte aus der Graphischen Sammlung gezeigt, die Magdeburg aus verschiedenen Perspektiven beleuchten. Mittelalterliche Darstellungen, Papierarbeiten, Gemälde und Ansichten aus Porzellan. Die Ausstellung ist in verschiedene Bereiche gegliedert, die sich besonderen Orten der Stadt widmen, darunter der Klosterbergegarten, der Domplatz, der Alte Markt, Industrie- und Parkanlagen, die Flusslandschaft. Anhand zahlreicher Ansichten erhalten Besucherinnen und Besucher so die Möglichkeit, die Stadtentwicklung innerhalb der letzten 500 Jahre gut nachvollziehen zu können. Einige der präsentierten Stadtdarstellungen sind sogar erstmals nach ihrer Restaurierung für die Öffentlichkeit zugänglich.
Die ausgestellten Werke stammen von bedeutenden regionalen aber auch überregionalen Künstlerinnen und Künstlern, wie zum Beispiel Jan van de Velde, Gabriel Bodenehr, Heinrich Mittag, Friedrich Wilhelm Behrendsen, Johann Friedrich Klusemann, Carl Hasenpflug, Maryan Zureck und Marianne Rusche.
Wilde Elbe: Ein einmaliges Porträt der Elbe und ihrer Landschaften I bis 25. März 2025
Die Foto-Ausstellung "Wilde Elbe" im Naturkundemuseum Magdeburg beleuchtet die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt entlang der Elbe, einem der letzten weitgehend naturbelassenen Flüsse Europas. Besucherinnen und Besucher erhalten einen spannenden Überblick über die Lebensröume wie Auenlandschaften, Flussläufe und deren Bewohner. Gezeigt werden die Fotografien von 29 Fotografinnen und Fotografen der Gesellschaft Deutscher Naturfotografen (GDT), die für den Bildband "Wilde Elbe" und die gleichnamige Wanderausstellung über zwei Jahre lang an der Elbe unterwegs waren. Die Schau verdeutlicht die Vielfalt und den ökologischen Wert der Region und beleuchtet sie aus einem völlig neuen Blickwinkel. Neben den Fotografien gibt es außerdem zahlreiche Vitrinen mit Präparaten bedrohter Tierarten zu sehen, darunter Fischotter, Graureiher und Seeadler.
Opération Béton I bis 15. Juni 2025
Beton ist weit mehr als ein Baustoff – er steht für kreative Schöpfung ebenso wie für Zerstörung, Wiederaufbau und Umweltveränderungen. Seine Vielseitigkeit macht ihn zu einem faszinierenden Material in Architektur und Kunst. Das Kunstmuseum Magdeburg widmet diesem Thema eine spannende Ausstellung und präsentiert Werke von vier Künstlerinnen und Künstlern, die sich auf unterschiedliche Weise mit Beton auseinandersetzen: Karl-Heinz Adler, Erasmus Schröter, Carsten Nicolai und Marta Dyachenko.
Ihre Arbeiten zeigen die ästhetische Bandbreite des Materials – von geometrischen Strukturen über fotografische Inszenierungen bis hin zu experimentellen und konzeptuellen Ansätzen. Die Ausstellung lädt dazu ein, Beton in einem neuen Licht zu sehen – als Medium künstlerischer Reflexion über unsere gebaute Umwelt und ihre Veränderungen.
Salzwedel
Ausstellung über die innerdeutsche Grenze I bis 18. Mai 2025
Das Johann-Friedrich-Danneil-Museum in Salzwedel widmet sich in der Sonderausstellung mit dem Titel "Die Grenze in der Feldmark – Lebenslinien zwischen dem Wendland und der Altmark" den Folgen der jahrzehntelangen Trennung der dünn besiedelten Regionen Altmark und Wendland durch die innerdeutsche Grenze. Die Schau beleuchtet das Leben der Menschen in den ehemals stark miteinander verbundenen Gebieten von Sachsen-Anhalt und Niedersachsen. Die bis 18. Mai 2025 gezeigte Ausstellung erzählt die Geschichten von 20 Menschen aus dem Wendland und der Altmark. Zudem werden thematisch passende Exponate aus dem Bestand des Danneil-Museums gezeigt.
Wittenberg
Escape-Spiel zu Luthers Bibelübersetzung | bis 30. April 2025
Statt einer konventionellen Ausstellung im 500. Jahr der Bibelübersetzung gibt es in Wittenberg die Mitmachausstellung "Tatort 1522". Diese ist als Escape-Spiel gestaltet: Wer die Ausstellung besucht, muss in verschiedenen Räumen Rätsel lösen, um die verschollene Übersetzung des Neuen Testaments wiederzufinden – und begegnet dabei prominenten Zeitgenossen Luthers wie Melanchton oder Cranach. Die spannende Krimi-Ausstellung lockt inbesondere junge Menschen mit einer Instagram-Wand zum Mitmachen ein, ist aber auch für Familien und Erwachsenen-Gruppen geeignet.
Langzeit-Porträts von Müttern mit ihren Kindern | bis 11. Mai 2025
Die Fotografin Angela Fensch ist bekannt für ihre fotografischen Langzeitprojekte. Die Cranach-Stiftung in Wittenberg zeigen nun eine solche Langzeitstudie unter dem Titel "Angela Fensch: KindFrau". Zu sehen sind Fotos von Müttern mit ihren Kindern, die jeweils in den Jahren 1988, 2004 und 2022 aufgenommen wurden. Dazu gibt es neben den Vornamen der Protagonistinnen auch Informationen zu deren Biografien. Die Fotografin Angela Fensch wurde 1952 in Schwerin geboren und war zudem Fotomodell für DDR-Zeitschriften wie "Für Dich", "Das Magazin" oder "Sibylle".
Dieses Thema im Programm: MDR KULTUR - Das Radio | 07. Februar 2025 | 13:15 Uhr