Gärtnerin Brigitte Goss arbeite an einem Hochbeet
Das Hochbeet von Brigitte Goss nach dem Winter. Unter Laub und Reisig hat hier der Feldsalat überwintert. Bildrechte: MDR / Daniela Dufft

Auf dem Hochbeet durch die Gartensaison Was pflanze ich wann im Hochbeet? Tipps fürs ganze Jahr

15. März 2022, 09:54 Uhr

Schon ab Februar können Gemüsepflanzen auf dem Hochbeet gepflanzt werden. Gärtnerin Brigitte Goss führt uns auf dem Hochbeet einmal durch die Saison. Sie gibt Tipps, was wann im Hochbeet gepflanzt oder gesät wird und was am besten in die Lücken passt. Denn wer hohe und niedrige Pflanzen kombiniert, nutzt den Platz optimal. Hochbeete punkten zudem mit mehr Platz für die Wurzeln. So können viele Pflanzen optimaler und auch enger wachsen.

Eine Frau mit grüner Schürze steht in einem Garten vor einem Pfirsichbaum mit Früchten.
Bildrechte: MDR/Lisa-Marie Kaspar

Eine Hochbeetbepflanzung ist eine komprimierte Mischkultur. Hier wachsen die Pflanzen in der Regel enger als in einem normalen Gartenbeet. Man nutzt die Fläche optimal, wenn man hohe und niedrige Gemüsepflanzen kombiniert oder Lücken, die durch das Ernten z.B. von Salat entstehen, schnell wieder bepflanzt.

Durch die verdichtete Bepflanzung können Mischkultur-Regeln aber nicht eins zu eins übernommen werden, erklärt Gärtnerin Brigitte Goss. Einige empfohlene Pflanzpartner, wie Karotten und Zwiebeln, haben einen unterschiedlichen Wasserbedarf. Gerade im Hochbeet fällt der unterschiedliche Wasserbedarf besonders ins Gewicht. Deshalb sind sie auf dem Hochbeet keine idealen Nachbarn.

Wichtigste Regel für die Hochbeetbepflanzung: Die kombinierten Pflanzen sollten bei einer längeren Kulturdauer als sechs Wochen die gleichen Ansprüche an den Nährstoffbedarf und die Wasserversorgung haben.


Das Hochbeet für die Bepflanzung vorbereiten

Vor der Bepflanzung sollte die Erde im Hochbeet gelockert und, wenn nötig, mit neuem Substrat aufgefüllt werden. Hochbeetsubstrat aus dem Handel ist vorgedüngt, hier ist eine zusätzliche Düngergabe in den ersten Wochen nicht erforderlich. Wer Erde aus dem eigenen Garten verwendet, sollte darauf achten, dass sie nicht zu lehmig und schwer ist. Sie kann durch Zusatz von Humus, wie einen reifen Kompost oder ein bis zwei Jahre alten Pferdemist, verbessert werden. Wenn die Erde noch optimal erscheint, sollt trotzdem die Erde mit einer Grabgabel auch in tiefere Schichten gelockert werden. Eventuell kann es nötig sein, etwas organischen Dünger einzuarbeiten. Hier sollte immer auf die Mengenangabe geachtet werden. Zu viel Dünger und Nährstoffe kann den Pflanzen auch schaden. Ob im Jahresverlauf nachgedüngt werden muss, richtet sich nach dem Nährstoffbedarf der ausgewählten Pflanzen.

Gärtnerin Brigitte Goss arbeitet am Komposthaufen
Nährstoffe fürs Hochbeet holt Brigitte Goss vom Komposthaufen. Bildrechte: MDR / Daniela Dufft

Diese Gemüsearten passen im Hochbeet zusammen

  1. Tomaten, Basilikum, Petersilie
  2. Karotten, Dill, Asiasalat
  3. Spinat, Asiasalat
  4. Rote Bete, Gurke, Dill
  5. Paprika, Basilikum, Petersilie
  6. Spinat, Kohlrabi
  7. Kopfsalat, Radieschen


Gute Partner im Hochbeet sind Pflanzen mit einem ähnlichen Nährstoffbedarf.

Gemüsehochbeet mit ertragreicher Ernte.
Auch im Hochbeet ist Vielfalt möglich. Bildrechte: IMAGO / CHROMORANGE

Der richtige Abstand im Hochbeet

Im Hochbeet werden die Pflanzen enger gepflanzt. Häufig kommt es aber vor, dass sie zu dicht gesetzt werden und die Pflanzen ineinander wachsen. Ein zu enger Stand behindert das Wachstum, fördert Schädlinge und Pilzerkrankungen. Deshalb sollte dann lieber ausgedünnt werden. Brigitte Goss empfiehlt beim Bepflanzen die folgende Abstandsregel.

Abstandsregel für Pflanzen auf dem Hochbeet Überlegen Sie, wie groß die zwei Pflanzennachbarn werden, wenn sie erntereif sind (z.B. Kohlrabi 15 cm und Salat 20 cm). Der Abstand zwischen den beiden Pflanzen sollte die Hälfte der Summe beider Durchmesser betragen (also im Beispiel: (20+15):2=17,5) Zwischen Salat und Kohlrabi sollten also rund 20 Zentimeter Platz sein.

Kombiniert man höhere Pflanzen mit niedrigen Pflanzen, kann der Abstand noch einmal halbiert werden.

Mit dem Hochbeet durchs Gartenjahr

Die folgenden Tipps für die Hochbeetbepflanzung im Jahresverlauf bildet nur einen Teil der Pflanzmöglichkeiten ab. Es gibt natürlich sehr viel mehr Pflanzen und Möglichkeiten das Hochbeet zu nutzen – ganz nach dem eigenen Geschmack.

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Radiogarten | 22. Januar 2022 | 11:45 Uhr

Bauanleitung in Bildern

DIY Schritt für Schritt zum selbstgebauten Hochbeet

Ein Hochbeet selbst zu bauen, ist mit etwas handwerklichem Geschick gar nicht schwer. Hier erklären wir, was für Material benötigt wird, wie Sie den Untergrund vorbereiten und wie ein Hochbeet aus Holz gebaut wird.

Auf ener Terrasse liegt viel Holz. Frank Krause steht an einem Arbeitstisch.
Damit das Hochbeet lange hält, ist hochwertiges Material wichtig. Grundsätzlich gilt: Lieber Hartholz als Weichholz, lieber dicke Bretter als dünne verwenden. Aus Kostengründen haben sich die beiden Kleingärtner trotzdem für Weichholz entschieden und Fichtenholz in einer Stärke von 4 Zentimetern verarbeitet. Hochbeetmaße: (B: 160 x T: 90 x H: 80/ 100) Bildrechte: MDR/Nadine Witt
Auf ener Terrasse liegt viel Holz. Frank Krause steht an einem Arbeitstisch.
Damit das Hochbeet lange hält, ist hochwertiges Material wichtig. Grundsätzlich gilt: Lieber Hartholz als Weichholz, lieber dicke Bretter als dünne verwenden. Aus Kostengründen haben sich die beiden Kleingärtner trotzdem für Weichholz entschieden und Fichtenholz in einer Stärke von 4 Zentimetern verarbeitet. Hochbeetmaße: (B: 160 x T: 90 x H: 80/ 100) Bildrechte: MDR/Nadine Witt
Material und Werkzeug für den Hochbeet-Bau: Klemme, Bretter, Winkeleisen, Schrauben, Zollstock, Akku-Schrauber.
Einkaufsliste - Material für das Hochbeet (ohne Werkzeuge) Zum Bauen des Hochbeets wird benötigt: Fichtenholz (4 cm dick), Noppenfolie, Winkeleisen, Schrauben, Tacker, Öl.

Materialkosten für dieses Hochbeet (B:160 cm x T:90 cm x H:100 cm) = 180 Euro. Mit Paletten geht es auch günstiger.
Bildrechte: MDR/Nadine Witt
Nadine Witt schleift Holzbretter
Für den Wetterschutz: Bretter fein abschleifen (sie sind oft noch rau) und anschließend ölen oder mit ökologischem Holzschutzgrund behandeln. Am besten im Fachmarkt beraten lassen. Bildrechte: MDR/Nadine Witt
Frank Krause schüttet eine Schubkarre Kies auf ein Beet.
Der Untergrund für das Hochbeet muss vorbereitet werden. Die Fläche ebnen und eine 10 Zentimeter dicke Kiesschicht ausbringen. Bildrechte: MDR/Nadine Witt
Frank Krause verteilt Kies.
So steht das Hochbeet stabil, das Wasser kann gut ablaufen und die 10 Zentimeter dicke Kiesschicht hält hoffentlich auch Wühlmäuse von unten fern. Auf ein zusätzliches Wühlmausgitter wurde verzichtet, weil die Mäuse im vergangenen Jahr auch außen am Hochbeet hochgeklettert sind. Bildrechte: MDR/Nadine Witt
Frank Krause schraubt Bretter zusammen
Frank Krause montiert die Wände an einem Arbeitstisch vor. Die Bretter werden mit einem Winkeleisen verbunden. Bildrechte: MDR/Nadine Witt
Frank Krause schraubt Bretter zusammen
Alle Bretter haben eine 45 Grad winklige Gärung. So passen die Wände später perfekt zusammen. Es funktioniert aber auch ohne Gärung. Bildrechte: MDR/Nadine Witt
Frank Krause schraubt Bretter zusammen
Die vormontierten Wände werden dann vor Ort zusammengesetzt. Bildrechte: MDR/Nadine Witt
Frank Krause befestigt eine Noppenfolie im Hochbeet
Der Innenraum wird mit Noppenfolie verkleidet und einfach angetackert. Wichtig: Die Noppen zeigen zum Holz hin nach außen! So kann Luft zirkulieren. Von Teichfolie rät Frank Krause ab, da sie keine Luft ins Hochbeet lässt. Bildrechte: MDR/Nadine Witt
Nadine Witt befüllt ein Hochbeet mit Erde
Das Beet wird befüllt. Von unten nach oben: Grasnarben und Komposterde im Wechsel, Häcksel vom Holzschnitt, Erdaushub von alten Kastenbeeten, gesiebte Komposterde, oberste Schicht: Bio-Pflanzerde. Bildrechte: MDR/Nadine Witt
Mit Erde gefülltes Hochbeet
Jetzt darf gepflanzt werden. Nach oben sollten im Hochbeet zehn Zentimeter Platz bleiben. So kann das kleine Gemüse windgeschützt wachsen. Bildrechte: MDR/Nadine Witt
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Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Radiogarten | 27. März 2021 | 09:05 Uhr