Neue Proteste Wieder Zehntausende bei Demos gegen Rechts – Politiker warnen vor der AfD

28. Januar 2024, 11:57 Uhr

Düsseldorf, Weimar, Wittenberg und Frankfurt/Oder: Die Proteste gegen Rechts und die AfD in Deutschland gehen weiter. Allein in Düsseldorf sollen es am Samstag laut Polizei bis zu 100.000 Teilnehmer gewesen sein. Mancherorts waren auch prominente Politiker dabei, Verteidigungsminister Boris Pistorius, Finanzminister Christian Lindner und Ministerpräsident Reiner Haseloff.

Am Samstag haben bundesweit erneut mehrere zehntausend Menschen gegen Rechtsextremismus demonstriert. Nach Angaben der Polizei kamen allein zu einer Kundgebung auf den Rheinwiesen in Düsseldorf bis zu 100.000 Teilnehmer. Die Demonstration stand unter dem Motto "Gegen die AfD – Wir schweigen nicht. Wir schauen nicht weg. Wir handeln!"

Auch in vielen anderen Orten in Deutschland wurde demonstriert. In Osnabrück versammelten sich laut Polizei 25.000 Menschen. Dort warnte Verteidigungsminister Boris Pistorius von der SPD bei einer Kundgebung vor der AfD. In Kiel kamen nach Polizeiangaben rund 11.500 Menschen zusammen.

Weitere Demonstrationen gab es unter anderem in Wittenberg, Gera, Weimar und Frankfurt/Oder. Einige Proteste hatten prominente politische Unterstützung. In Sigmaringen war Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) als Privatperson dabei. In Aachen beteiligten sich auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) und Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP).

Auch in Sachsen-Anhalt ist wieder für Demokratie und gegen Rechts demonstriert worden. Am Samstag kamen laut Polizei 1.200 Menschen auf den Marktplatz in Wittenberg, unter ihnen auch CDU-Ministerpräsident Reiner Haseloff. In der vergangenen Woche sind es Zehntausende im Land gewesen, von Samstag bis Donnerstag nach Angaben des Innenministerium in Magdeburg bei 20 Demonstrationen insgesamt fast 21.000 Menschen.

Vergleich mit der Weimarer Republik

Pistorius sagte in Osnabrück, die AfD wolle den Systemwechsel: "Das heißt nichts anderes als, sie wollen zurück in die dunklen Zeiten des Rassenwahns, der Diskriminierung, der Ungleichheit und des Unrechts." Er zog dabei einen Vergleich mit der Weimarer Republik, die nicht an ihren Feinden, sondern an der Schwäche ihrer Freunde zugrunde gegangen sei.

Düsseldorfers Oberbürgermeister Stephan Keller (CDU) sagte, um 1930 sei die Gefahr für die erste deutsche Demokratie unterschätzt worden: "Das darf uns nicht noch einmal passieren. Den Extremisten rufen wir zu: Nie wieder werdet ihr in der Mehrheit sein!" Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) lobte in seiner wöchentlichen Videobotschaft: "Unser Land ist gerade auf den Beinen." Es sei Zusammenhalt, der die Demokratie stark mache.

Die bundesweiten Demonstrationen laufen seit rund zwei Wochen. Auslöser waren Enthüllungen des Recherchezentrums Correctiv am 10. Januar über ein Treffen radikaler Rechter in Potsdam, an dem AfD-Politiker und auch CDU-Mitglieder der sogenannten Werteunion teilgenommen hatten.

MDR AKTUELL, mit dpa (lmb, ksc)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR AKTUELL | 27. Januar 2024 | 19:30 Uhr

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