
3,9 Millionen Beschäftigte IG Metall will sieben Prozent mehr Lohn in Metall- und Elektroindustrie
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17. Juni 2024, 14:01 Uhr
Die IG Metall will in der bevorstehenden Tarifrunde sieben Prozent mehr Lohn fordern. Es geht bundesweit 3,9 Millionen Beschäftigte in der Metall- und Elektroindustrie. Die Arbeitgeber sehen hingegen keinen Spielraum für große Sprünge.
- Der Vorstand der IG Metall hat für die bevorstehende Tarifrunde eine Forderung nach sieben Prozent mehr Lohn empfohlen.
- Die Arbeitgeber sehen keinen großen Spielraum für Lohnerhöhungen und verweisen auf die wirtschaftliche Lage des Landes.
- Die endgültige Lohnforderung der Gewerkschaft soll Anfang Juli feststehen.
Die IG Metall will für die etwa 3,9 Millionen Beschäftigten in der deutschen Metall- und Elektroindustrie deutlich mehr Geld fordern. Mit Blick auf ein anhaltend hohes Preisniveau empfiehlt der Vorstand der Gewerkschaft sieben Prozent höhere Entgelte für zwölf Monate, teilte die IG Metall mit. Die Ausbildungsvergütungen sollen um 170 Euro überproportional angehoben werden.
Gewerkschaft verweist auf "Auftragspolster" der Unternehmen
Die Forderung begründete der Vorstand mit der wirtschaftlichen Lage der Branche. "Die Unternehmen verfügen über ein komfortables Auftragspolster, die Beschäftigten müssen ranklotzen". Auch wenn die Inflationsrate sinke, bleibe der Preissockel an den Kassen hoch.
IG-Metall-Chefin Christiane Benner zeigte zwar Verständnis für die volatile Lage einzelner Unternehmen. Diese dürfe aber nicht über die Solidität der Branche insgesamt und die verbesserten Konjunkturprognosen hinwegtäuschen. "Für uns zählen die Realitäten in den Betrieben und der Respekt gegenüber den Beschäftigten."
Arbeitgeber forderten zuletzt Nullrunde
Die Arbeitgeberseite argumentiert hingegen, dass die angespannte wirtschaftliche Lage in Deutschland keine großen Lohn- und Gehaltserhöhungen zulasse. So forderten zuletzt die Arbeitgeber in Baden-Württemberg eine Nullrunde bei den Löhnen.
Der Arbeitgeberverband Gesamtmetall wies auf Auftrags- und Produktionsdaten in der Metall- und Elektro-Industrie hin und rechnet im Gesamtjahr mit einem Produktionsrückgang von mehr als drei Prozent.
Endgültige Forderung steht noch aus
Die Tarifverträge für die Beschäftigten in den Kernbranchen der deutschen Industrie, zu denen unter anderem der Fahrzeugbau und der Maschinenbau zählen, laufen zum 30. September aus. Die ersten Verhandlungen finden nach IG-Metall-Angaben bis spätestens 16. September statt.
Die Empfehlung ist des IG-Metall-Vorstands derweil noch nicht die endgültige Forderung. Diese wird in den kommenden Wochen in den regionalen Tarifkommissionen diskutiert. Anfang Juli will der IG-Metall-Vorstand dann über die endgültige bundeseinheitliche Forderung entscheiden.
dpa(fef)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL – Das Nachrichtenradio | 17. Juni 2024 | 13:00 Uhr