#hinREISEND Weintour entlang der Unstrut: Fünf Tipps für Anfänger
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31. August 2024, 18:15 Uhr
Die Weinstraße Saale-Unstrut ist die nördlichste Europas. Die Rebflächen in der Region haben sich seit 1993 nahezu verdoppelt. Mehr als 50 Sorten werden dort angebaut. MDR-Reporter Paul Lüder hat für #hinreisend das 50 Kilometer lange Teilstück zwischen Memleben und Naumburg mit dem Rad erkundet und dabei fünf Tipps für Weinanfänger gesammelt.
Inhalt des Artikels:
Auf der Suche nach den besten Tipps für Weinanfänger hat sich MDR-Reporter Paul Lüder kompetente Unterstützung gesucht. Während seiner Radtour entlang der Weinstraße Saale-Unstrut ist er mit dem Winzer Manuel Flechtner, Wein-Experte Johannes Quernheim, Weinprinzessin Angelique Marquardt sowie den Weinbauern Sören Siegmund und Daniel Zein ins Gespräch gekommen und hat sich wichtige Ratschläge abgeholt.
Tipp Nr. 1: Süß oder Sauer - welche Sorte steht für welchen Geschmack?
Das große Weinangebot in den Supermarktregalen kann unerfahrene Weintrinker überfordern. Welche Sorte wie schmeckt, weiß Weinbauer Sören Siegmund, auf dessen Weinberg in Bad Bibra bereits seit 1.000 Jahren Wein angebaut wird. Wer es eher sauer mag, dem empfiehlt er einen Riesling. Und die Süßen? "Als Rebsorten kann man die Burgunder nehmen, z. B. Weißburgunder oder Grauburgunder. Die sind nicht so säurebetont", erklärt Siegmund.
Tipp Nr. 2: Sind Weine mit Schraubverschluss schlechter?
Das Gerücht, dass Weine mit einem Schraubverschluss billiger und damit schlechter als verkorkte Weine sind, hält sich Hartnäckig. Daniel Zein vom Weingut Siegmund & Klingbeil sagt aber, dass das so nicht richtig ist. "Es gibt ganz viele Winzer, die auch ihre hochpreisigen guten Weine mit Schraubverschluss verschließen." Einen Unterschied macht der Verschluss aber schon – und zwar bei der Lagerung. „Weine, die man nicht so lange in seinem Weinkeller liegen lassen möchte, ein bis maximal drei Jahre, die können mit Schraubverschluss sein", erklärt Zein. Flaschen die länger gelagert werden, sollten dagegen mit einem Korken verschlossen sein.
Tipp Nr. 3: Welcher Wein passt zu welchem Gericht?
Der vierte Tipp kommt von einer echten Weinprinzessin. Dieses Amt hatte Angelique Marquardt, die gelernte Hotelfachfrau ist, im Jahr 2000 in Freyburg inne. Eine einfache Faustregel gibt es auf die Frage leider nicht, erklärt sie. "Ich habe mal gelernt, Weißwein zu hellen Gerichten, Rotwein zu eher dunklerem Fleisch. Mittlerweile ist das alles ein bisschen aufgeweicht, man kann also trinken, was schmeckt und was man wirklich mag.“
Tipp Nr. 4: Welche Temperatur sollte der Wein haben?
"Grundsätzlich trinkt man Weißwein bei acht bis 12 Grad", sagt Wein-Experte Johannes Quernheim. Beim Rotwein verhält es sich etwas anders. Häufig wird davon gesprochen, dass der bei Zimmertemperatur getrunken werden kann. "Das ist eines der größten Missverständnisse in der Weinwelt. Das kommt aus einer Zeit, als die Zimmertemperatur noch deutlich niedriger war, also bei 16 bis 18 Grad", erklärt Quernheim. Inzwischen liege die durchschnittliche Zimmertemperatur aber höher. Deshalb empfiehlt der Experte den Wein etwa eine halbe Stunde vor dem Trinken in den Kühlschrank zu stellen, damit er die optimale Temperatur erreicht.
Tipp Nr. 5: Die richtigen Gläser machen den Unterschied
In den meisten Haushalten finden sich Weingläser, oft aber einfach mehrere in der gleichen Ausführung. Dabei gibt es ja nach Sorte unterschiedliche Glasformen. Bei Rotwein z. B. sind die Gläser breiter und die Öffnung größer. "Bei Rotwein ist es wichtig, weil da viel Gerbstoffe mit drinnen sind, dass viel Sauerstoff reinkommt", sagt der Naumburger Winzer Manuel Flechtner. Beim Weißweinglas ist es genau andersrum. "Da sind die Gerbstoffe geringer, feiner, zarter und da verjüngt man oben die Öffnung, sodass die Aromen gebündelt werden und besser wahrnehmbar sind."
In der neuen Folge von #hinREISEND erfahren Sie noch vieles mehr über Wein und die Weinstraße Saale-Unstrut.
MDR (Marius Rudolph)
MDR-Team vor 29 Wochen
Danke für Ihr Feedback! Ist doch schön, dass Sie bereits so viel über Wein wissen.