Unterrichtsversorgung Schulen verlieren mehr Lehrer als eingestellt werden
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29. Januar 2025, 12:30 Uhr
Im vergangenen Jahr haben mehr Lehrerinnen und Lehrer Sachsen-Anhalts Schulen verlassen als eingestellt wurden. Das Minus wirkt sich auch auf die Unterrichtsversorgung aus: Das selbst-gestellte Ziel der Landesregierung wird verfehlt.
Sachsen-Anhalt hat im vergangenen Jahr rund 1.660 neue Lehrkräfte eingestellt, gleichzeitig haben knapp 1.880 das Schulsystem verlassen. Von den neu eingestellten Lehrkräften waren etwa 1.080 ausgebildete Lehrerinnen und Lehrer und gut 580 Seiteneinsteiger, wie das Bildungsministerium in Magdeburg mitteilte.
Feußner zu 103 Prozent Unterrichtsversorgung: "Utopisch"
Die Unterrichtsversorgung lag demnach zuletzt über alle Schulformen hinweg bei 94,1 Prozent. Im Koalitionsvertrag hatten CDU, SPD und FDP das Ziel von 103 Prozent benannt, um auch Reserven zu haben.
Bildungsministerin Eva Feußner (CDU) sagte, sie würde das heute nicht mehr so formulieren, "weil ich glaube, es war schon in der vorherigen Koalitionsverhandlung utopisch, dieses Ziel zu erreichen". In einem dpa-Interview betonte sie, was Einstellungen anbelangt, habe man aber schon "sehr, sehr viel" erreicht. Es sei gelungen zumindest die Altersabgänge im Wesentlichen zu kompensieren.
Bewerbungen auf Lehrstellen: Mehr als die Hälfte Seiteneinsteiger
"Wir müssen erreichen, dass wir deutlich mehr Lehramtsstudenten zu einem erfolgreichen Abschluss bringen", betonte die Bildungsministerin im Interview weiter. Der zweite Schritt sei, Lehrer länger im Schuldienst zu halten. Und Kinder und Jugendliche zu motivieren, den Lehrerberuf zu ergreifen, sei der dritte Schritt.
Unter den Bewerberinnen und Bewerbern für die Lehrerstellen sind laut Feußner mittlerweile mehr als die Hälfte Seiteneinsteiger. Eine Höchstquote gibt es nicht. Aber sie beobachte das Thema, damit es nicht kippt.
Mehr als 16.500 Lehrkräfte in Sachsen-Anhalt
Insgesamt arbeiteten an den allgemeinbildenden und den berufsbildenden Schulen des Landes im vergangenen Jahr 16.586 Lehrkräfte, davon knapp 14.750 an den allgemeinbildenden Schulen. Sie wurden unterstützt von 2.115 pädagogischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie etwa 110 Schulverwaltungsassistentinnen und -assistenten.
dpa, MDR (Mario Köhne) | Erstmals veröffentlicht am 27.01.2025
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 27. Januar 2025 | 06:00 Uhr
Kritiker vor 6 Wochen
Ines W.: Der Vergleich HINKT ganz gewaltig, aber den Hintergund kann man erahnen! Nun auch die Finanzministerien, ob Land, ob Bund, oder die finanziellen kommunalen Finanzausstattungen sei mal erwähnt & dahingestellt, was diese an Gelder haben, und was in der Realität GEBRAUCHT WERDEN WÜRDE. Alle haben nur den Rahmen der Einnahmen und die müssen auf zu viele andere Bereiche mit oft steigenden Ausgaben verteilt werden.
Kritiker vor 6 Wochen
Werner_1955: Real > dem ist nichts hinzuzufügen < Wir in diesem Jahrgang haben ja nun sehr viel von amals und noch mehr von heute erlebt und können vieles realer begutachten. Doch solche Erfahrungen, soetwas heißt ja nun Motzen, Maulen, Politik als alleinig schuldig anzusehen. Wer macht denn die Bildungspolitik? Bürger oder Politiker/innen? Da unterscheidet sich das Ganze politisch weder im Bundestag, Bundesrat noch in irgendwelchen Bundesländern und deren "politischen Wegbereitungen".
Kritiker vor 6 Wochen
Jana: Information ist das Eine // REALITÄT das Andere! Das Eine hebt das Andere NICHT AUF sondern umfasst noch mehr Fragen auf die es keine Antworten gibt. REAL ist immer das was Menschen im Alltag, im eigenen Leben erfahren und das muss wohl nicht weiter definiert werden.