Graffitientferner reinigen ein Wohnhaus in Leipzig.
Mirko Herrmann und sein Kollege schrubben fast einen ganzen Tag, um ein Mehrfamilienhaus von Graffiti zu reinigen. Bildrechte: MDR/Alexandra Heine

Sachbeschädigung Ärgernis Graffiti: Mit dem Reinigungstrupp unterwegs durch Leipzig

07. August 2024, 05:00 Uhr

Im "Sachsen-Kompass", der aktuellen Online-Befragung der "Leipziger Volkszeitung" und der "Sächsischen Zeitung", nennen 5.454 Einwohnerinnen und Einwohner der Großstädten Dresden, Leipzig und Chemnitz Graffiti als größtes Ärgernis. Demnach beklagen sich knapp die Hälfte der rund 11.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer an der Umfrage über unerwünschte Wandmalereien. MDR SACHSEN-Reporterin Alexandra Heine hat Graffitientferner in Leipzig bei ihrer Arbeit begleitet.

Mirko Herrmann und sein Kollege kommen ganz schön ins Schwitzen. Fast einen ganzen Tag schrubben die beiden Graffitientferner, um ein Leipziger Mehrfamilienhaus wieder sauber zu kriegen. "Es gibt verschiedene Untergründe", sagt Herrmann. "Je nachdem gestaltet sich das einfacher oder schwieriger. Hier haben wir einen einfachen Untergrund. Eine Fliesenfassade, die relativ einfach zu reinigen ist. Auf Sandstein ist es natürlich richtig schwierig, weil das einzieht in den Stein."

Straftaten werden kaum aufgeklärt

2.500 bis 3.000 Graffiti-Sachbeschädigungen werden nach Angaben der Polizei im Jahr in Leipzig angezeigt. Aufgeklärt werden nur zehn bis 20 Prozent, sagt Chris Graupner von der Polizei Leipzig. "Häufig ist es so, dass wir entweder durch Zeugenhinweise die Täter ausfindig machen können, oder wir erwischen sie direkt vor Ort, vielleicht sogar bei Tatausführung oder kurz danach."

Graffiti an einem Haus
Auf eigens dafür vorgesehenen Flächen können sich Graffiti-Künstler austoben. Gegen das Problem der Sachbeschädigung hilft das allerdings kaum. Bildrechte: MDR/Alexandra Heine

Vorgesehene Flächen helfen kaum

Die Stadt Leipzig stellt Flächen zur Verfügung, wo gesprüht werden darf. Doch die Statistik zeigt: Gegen die hingeschmierten Schriftzüge an Wohnhäusern hilft das nicht wirklich. "Die Projekte der Stadt sorgen nicht vorrangig dafür, dass die Straftaten an sich komplett verhindert werden", sagt Graupner. "Aber sie schaffen Räume dafür, sich künstlerisch zu betätigen und dort seine Bilder zu hinterlassen. Und stattdessen – naja, ich sag's mal salopp – hier und da mal auf einen Waggon der Bahn zu verzichten."

MDR (ltt)

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 06. August 2024 | 19:00 Uhr

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