Zeitplan wankt Dresden: Tiefes Loch im Flussbett verzögert Abriss der Carolabrücke

25. März 2025, 11:02 Uhr

Wegen einer Vertiefung in der Elbe verzögern sich die Vorbereitungen für den Abriss der Carolabrücke in Dresden. Ein sogenannter Kolk - ein Loch am Boden des Flussbetts - wurde in der vergangenen Woche entdeckt. Es ist drei bis vier Meter tief, wie Simone Prüfer, Leiterin des Straßen- und Tiefbauamtes, sagte.

Genau an dieser Stelle sollten Stützen der Hilfspontons stehen, die den beiden nicht eingestürzten Brückenzügen mehr Stabilität für die weiteren Arbeiten geben sollen.

Die Abrissarbeiten gehen nun auf der anderen Seite der Carolabrücke weiter.
Weil sich ein tiefes Loch im Flussbett gebildet hat, verzögert sich der Abriss der Carolabrücke in Dresden. (Archivbild) Bildrechte: IMAGO / Lurisu

Loch im Fluss muss zunächst verfüllt werden

Statt wie geplant in dieser Woche mit dem Aufbau der Stützkonstruktion zu beginnen, muss nun zunächst der Kolk verfüllt werden. An der für die Arbeiten errichteten Baustraße vom Neustädter Ufer in die Elbe wird außerdem ein Bereich im Wasser freigelegt, um die Fließgeschwindigkeit zu reduzieren und so die Entstehung neuer Vertiefungen in der Elbe zu vermeiden.

Damit die Baufahrzeuge dort weiterhin passieren können, wird über das entstandene Loch eine Stahlkonstruktion gelegt. Der Aufbau der vier Schwerlaststützentürme folgt in der kommenden Woche.

Pontonteile für Brückenabriss aus Tschechien

Die dafür benötigten Pontonteile wurden bereits aus Tschechien angeliefert und liegen am Altstädter Ufer bereit. Von dort aus werden sie in der kommenden Woche mit den Stütztürmen in die Elbe gelassen und unter das Gelenk der beiden noch stehenden Brückenzüge auf der Neustädter Seite gefahren, wie Prüfer erläuterte.

Ein Hund rennt am Elbufer auf der Neustädter Seite vor dem eingestürzten Brückenzug der Carolabrücke entlang.
Die Stadt bleibt zuversichtlich, dass die Carolabrücke planmäßig und ohne größere Verzögerungen abgerissen werden kann. Bildrechte: picture alliance/dpa | Robert Michael

Amt: Insgesamt noch im Zeitplan

Trotz der Verzögerung liege man insgesamt noch im Zeitplan, hieß es. Das Ziel, Ende Mai die Mittelteile der Brücke ausheben zu können, sieht Prüfer nicht gefährdet.

Der westliche Verkehrsstrang der Carolabrücke mit den Straßenbahngleisen brach in der Nacht zum 11. September 2024 überraschend ein. Ursache war verrosteter und gerissener Spannstahl. Auch die beiden noch stehenden Brückenzüge gelten als einsturzgefährdet.

MDR (lam)/dpa

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR SACHSENSPIEGEL | 24. März 2025 | 19:00 Uhr

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