Ostern Karfreitag in Thüringen: Andachten, Prozessionen und Klappern
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29. März 2024, 22:39 Uhr
Vielerorts haben Christen in Thüringen am Karfreitag Gottesdienste und Prozessionen besucht. Sie erinnerten an das Sterben Jesu. Die Gottesdienste fanden ohne Orgelmusik, Kerzen und Blumen statt.
Im Zusammenhang mit Ostern und der Auferstehung ist der Karfreitag für Christen einer der wichtigsten Feiertage. Darüber hinaus ist es ein "Stiller Feiertag" – das heißt, dass keine Tanz- und Unterhaltungsveranstaltungen oder öffentliche Sportveranstaltungen stattfinden.
Prozession zur Leuchtenburg
Rund 250 Gläubige sind bei einer ökumenischen Kreuzweg-Prozession von der Kirche Seitenroda zur Porzellankirche der Leuchtenburg gezogen. Dabei wurde an acht Stationen die Zeit von der Verurteilung bis zur Kreuzigung Christi nachgestellt. Einige der Gläubigen trugen dabei schlichte Holzkreuze.
Klappern in Nordthüringen
Weil in vielen Orten Nordthüringens die Kirchenglocken schweigen, laden Kinder und Jugendliche die Gläubigen zum Gottesdienst. Mit Holzklappern und Ratschen ziehen sie traditionall durchs Dorf und erinnern an den Tod Jesu.
Karfreitags-Tradition: Kohlenschlagen
Rund um Schlotheim im Unstrut-Hainich-Kreis zogen am Karfreitag wieder Männer mit Schläger und Holzkugel los. Beim traditionelle Kohlenschlagen wanderten Vereine, Stammtische und Arbeitskollegen in die Natur, um eine Holzkugel vor sich her zu schlagen und dabei eine hohe Trefferquote zu erzielen.
Die Tradition des Kohlenschlagens ist Ende des 19. Jahrhunderts als Osterbrauch in Nordthüringen nachweisbar. Gepflegt wird es bis heute in der Region Nordhausen, Sondershausen, Schlotheim und im Helbetal. Bis zum frühen Nachmittag sind dabei ausschließlich Männer unterwegs; unterbrochen von regelmäßigen Pausen.
MDR (dvs/ls), dpa
Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 29. Februar 2024 | 19:00 Uhr