Drei Männer stehen vor einem Infostand eines Unternehmens
Bei der Jobbörse in Ilmenau sollte Kontakt zwischen anerkannten Geflüchteten und Unternehmen hergestellt werden. Bildrechte: MDR/Marlene Drexler

Arbeitsmarkt Nach Jobbörse für Geflüchtete: Bereits mehrere Bewerbungen eingereicht

10. Oktober 2024, 10:15 Uhr

Am Mittwoch hat in Ilmenau eine Jobbörse für anerkannte Geflüchtete stattgefunden, um Kontakt zwischen ihnen und Unternehmen der Region herzustellen. Und das war erfolgreich: Bereits bei der Messe wurden Bewerbungen abgegeben.

Zu der Jobbörse für anerkannte Flüchtlinge in Ilmenau sind am Mittwoch insgesamt rund 250 Menschen gekommen. Die Organisatoren vom Jobcenter des Ilm-Kreises und der Agentur für Arbeit zeigten sich zufrieden mit der Resonanz. 1.700 Menschen der Zielgruppe waren zuvor gezielt eingeladen worden.

Vermittlung durch Sozialarbeiter und migrantische Mitarbeiter

Irena Michel, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit, sagte MDR THÜRINGEN, der Wert der Messe liege im persönlichen Kontakt. Sowohl auf Arbeitgeberseite als auch bei den Geflüchteten gebe es oft eine Hemmschwelle. Bei der Jobmesse seien zur Unterstützung des Erstkontakts auch Sozialbetreuer vor Ort gewesen, die beispielsweise Arabisch konnten. Manche Unternehmen hatten außerdem migrantische Mitarbeiter an ihrer Seite, die zwischen Interessenten und Firma vermittelten.

Drei Männer hören einer Frau zu, hinter ihnen Aufsteller von Firmen mit zwei Frauen, die sich dafür interessieren
Achmat Samet (rechts) hat in Afghanistan eine Ausbildung im Straßenbau gemacht. Bildrechte: MDR/Marlene Drexler

Achmat Samet stammt aus Afghanistan, ist seit einem Jahr in Deutschland und lebt in Ilmenau. In seinem Heimatland hat er eine Ausbildung im Straßenbau absolviert und in Kasachstan eine im Finanzbereich angeschlossen. Auf der Jobmesse war er mit dem Ilmenauer Faserhersteller CFF im Gespräch. Für dessen Vertrieb waren besonders Samats Sprachkenntnisse interessant, weil die Firma ihre Produkte in aller Welt verkauft: Neben Deutsch spricht er auch Englisch, Türkisch und Arabisch.

Jobbörse soll auch im nächsten Jahr wieder stattfinden

Die ausstellenden Unternehmen bewerteten die Veranstaltung mehrheitlich positiv. Die Personalchefin des Wasch- und Reinigungsmittelherstellers Dr. Miele Cosmed aus Stadtilm berichtete beispielsweise, dass die die Firma durch die Messe im vergangenen Jahr neun ukrainische Mitarbeiter gewinnen konnte. Auch in diesem Jahr seien wieder Bewerbungen abgegeben worden.

Die Jobbörse fand zum zweiten Mal statt und soll nach Angaben der Organisatoren auch im nächsten Jahr wieder organisiert werden. Unterstützt wird die Initiative vom Landratsamt, der IHK Südthüringen und der Stadt Ilmenau.

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MDR (med, ost)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Das Fazit vom Tag | 09. Oktober 2024 | 18:00 Uhr

54 Kommentare

Atze71 vor 24 Wochen

@Deutscher Patriot... seit 2015 bekommen es unsere Regierenden nicht hin Arbeitserlaubnisse zu genehmigen. Böser Wille? Bei der Arbeitsmarktsituation nimmt uns Deutschen kein Ausländer die Arbeit weg. Es wäre schön wenn sie einmal einer regelmäßigen Arbeit nachgehen würden. Ich habe da so meine Erfahrungen gemacht....

Thomas S. vor 24 Wochen

Ich finde den Teaser daneben. „Erfolgreich“ wäre die Messe doch, wenn bei 1.700 angeschriebenen, arbeitsfähigen Leistungsempfängern ein nennenswerter Anteil tatsächlich in Erwerbstätigkeit überführt worden wäre. Dass man darüber am Messeende noch nichts sagen kann, ist mir klar. Ein redlicher Teaser wäre aber doch etwa gewesen: ob die Messe erfolgreich war, berichten wir in 4 Wochen, die Veranstalter sind zuversichtlich, weil bereits an Ort und Stelle Bewerbungen abgegeben wurden?!

Thomas S. vor 24 Wochen

Au wei, das ist steil. Krieg ist KEIN Asylgrund. Ausschließlich politisch Verfolgte genießen Asylrecht. Lesen Sie gern nochmal Artikel 16a Grundgesetz. Krieg ist auch per se kein Grund für einen Schutz nach der Genfer Flüchtlingskonvention-schon gar nicht, wenn es innerstaatliche Fluchtalternativen gibt. Nur weil es jemandem aus unserer, aus der Perspektive eines 1. Welt-Landes, mutmaßlich „schlechter“ geht, besteht weder ein Asyl- noch ein Fluchtgrund, der eine Fürsorgeverpflichtung des deutschen Steuerzahlers entstehen lässt.

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