Sömmerda Über 2.000 Anmeldungen für 120 Plätze: Sanitäter und Ärzte üben für Extremsituationen
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16. März 2025, 05:34 Uhr
Amokläufe und Terroranschläge wie in Magdeburg oder Mannheim haben es auf erschreckende Weise gezeigt: Manchmal müssen Rettungskräfte mit einer großen Zahl von Verletzten umgehen. Wie sie in solchen Großschadenslagen agieren können, haben Notärzte und Sanitäter am Samstag in Sömmerda geübt.
Sanitäter und Notfallärzte sind am Samstag in Sömmerda für schwere medizinische Ausnahmesituationen geschult worden. Im Simulationszentrum der Stadtambulanz konnten sich die rund 120 Teilnehmer aus ganz Thüringen an 14 Stationen ausprobieren. Mit Hilfe von Puppen und Schauspielpatienten übten sie für seltene Szenarien wie schwere Verbrennungen, Notgeburten oder Massenunfälle.
Großeinsätze mit mehreren Verletzten geprobt
Laut Axel Pleßmann, Leiter der Stadtambulanz, sollen die Teilnehmer bei den Trainings bewusst aus ihrer Komfortzone geholt werden. Die Übungen sind demnach darauf ausgelegt, die Retter gezielt unter Stress zu setzen. Geprobt wurde etwa ein großer Einsatz mit mehreren Verletzten in einer lauten Diskothek. Nachgestellt wurde außerdem die Extremsituation nach einer Amokfahrt in ein Eiscafé. In einem Rettungszelt mussten sich die Helfer binnen Sekunden entscheiden, welches der "Opfer" sie zuerst medizinisch versorgen.
Über 2.000 Anmeldungen für die Übung
Den Angaben zufolge ist es die größte notfallmedizinische Fortbildung in Thüringen. Für die rund 120 Plätze hatte es laut Organisator Nils Türpitz mehr als 2.000 Anmeldungen gegeben. Das große Interesse hängt demnach auch mit der gestiegenen Terrorgefahr und den jüngsten Vorfällen in München und Magdeburg zusammen. Grundsätzlich würden schwere medizinische Notfälle aber immer seltener, so Axel Pleßmann von der Stadtambulanz. Das liege unter anderem daran, dass Autos und der Straßenverkehr immer sicherer werden und sich viele Menschen seltener riskanten Situationen aussetzen.
MDR (soh/dr)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 15. März 2025 | 19:00 Uhr
martin vor 6 Wochen
Ich gehe schon davon aus, dass als mind. eine Station entweder ein Triagepunkt eingerichtet wurde oder sogar entsprechendes Verhalten 'im Feld' von den Teilnehmenden abverlangt wurde. So sammeln die Teilnehmenden Erfahrungen, die ihnen und den Patienten im Ernstfall sehr hilfreich sind.
Lobedaer vor 6 Wochen
Das stimmt so leider nicht. Arbeitszeit ist jede Zeitspanne, in der ein Arbeitnehmer gemäß den einzelstaatlichen Rechtsvorschriften und/oder Gepflogenheiten arbeitet, dem Arbeitgeber zur Verfügung steht und seine Tätigkeit ausübt oder Aufgaben wahrnimmt (Art. 2 der Richtline 2003/88/EG).
Schickt der Arbeitgeber den Arbeitnehmer auf eine Fortbildung, dann steht der Arbeitnehmer dem Arbeitgeber zur Verfügung und nimmt Aufgaben im Interesse des Arbeitgebers wahr. Das ist Arbeitszeit.
Geht der Arbeitnehmer hingegen auf eigene Faust auf eine Fortbildung, dann findet das in einem Zeitraum statt, in dem er dem Arbeitgeber nicht zur Verfügung steht. Das ist dann keine Arbeitszeit.
Außerdem sollte man die Begriffe Weiterbildung (Erweiterung der Qualifikation, z.B. Erwerb einer Gebietsbezeichung wie Facharzt für Allgemeinmedizin) und Fortbildung (Aktualisierung des bei der täglichen Arbeit benötigten Wissens) auseinanderhalten.
pepe79 vor 6 Wochen
Ein komplett Sinnloser Komentar! Es gibt Bei vielen schwer Verletzten gleichzeitig erfolgt eine Sichtung gemäß des MSTART Algorythmus! Dazu gehört dann leider auch das man ggf jemanden leider nicht mehr reanimieren kann. Das Ziel ist soviele wie möglich zu retten und keine Individualmedizin mehr. Das ist überall in Deutschland bei solchr sogenanten Massenanfällen von verletzten so und das startet ggf schon ab 5 schweter Verletzten!