Haushalt Babykurse für Familien: Landkreis Eichsfeld kürzt Fördermittel

18. März 2025, 16:08 Uhr

Der Landkreis Eichsfeld kürzt in diesem Jahr Fördermittel für sogenannte frühe Hilfsangebote für Familien. Sie betreffen Eltern mit Kindern bis drei Jahren. Wie das Landratsamt mitteilte, sind für diese Angebote im diesem Jahr sieben Projektanträge mit einem Gesamtvolumen von knapp 140.000 Euro eingegangen.

Doch nur rund 120.000 Euro seien dagegen im Haushalt dafür eingeplant. Daher müsse an verschiedenen Stellen gespart werden.

Schnuller auf einer Decke.
Das Geld für Hilfsangebote für Familien wird im Eichsfeld gekürzt.
(Symbolbild)
Bildrechte: colourbox.com

Kurse für Eltern mit Kleinkindern werden im Landkreis flächendeckend von verschiedenen Trägern angeboten. Finanziert werden sie vom Landkreis, aus Mitteln der Krankenkassen, durch Beiträge der Teilnehmer sowie Fördermitteln verschiedener Institutionen.

Eltern befürchten Streichungen von Angeboten

Aktuell hätten noch keine Träger angekündigt, Kurse zu streichen, hieß es vom Landratsamt. Eltern befürchteten aber genau das, erklärte ein besorgter Familienvater bei der Kreistagssitzung in der vergangenen Woche.

Der Vater berief sich dabei auf einen Artikel in der "Thüringer Allgemeinen". Darin heißt es, dass das Familienzentrum Kloster Kerbscher Berg in Dingelstädt wahrscheinlich sein Kursangebot reduzieren müsse. So seien die Gelder für sogenannte Pekip-Kurse um 73 Prozent der Antragssumme gekürzt worden. Statt 15.750 Euro seien es nur noch 4.160 Euro. Pekip steht für Prager Eltern-Kind-Programm und ist ein gruppenpädagogisches Konzept für Eltern mit Kindern im ersten Lebensjahr.

Das Familienzentrum begleitet mit entsprechenden Kursen junge Eltern in den ersten Monaten nach der Geburt und hilft bei Problemen.

MDR (mte/mm)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 13. März 2025 | 19:00 Uhr

18 Kommentare

Anita L. vor 9 Stunden

"Das Kommunen nicht für Rüstung zuständig sind ( nicht einmal die Länder sind es…) ist eine Binsenweisheit."

Dann lassen Sie diese Binse doch bitte aus der Diskussion über Länderthemen heraus. Wir leben nun einmal in einem föderalen Staat, Bildung (und die fängt bei den ganz Kleinen bzw. deren Eltern ja an) ist nun einmal Ländersache, allerdings erschient es mir müßig, einmal mehr auf die finanzielle Zuwendung des Bundes für Thüringen für die Bildung hinzuweisen. Die Kritik richtet sich, so habe ich zumindest Ihren ersten Teil gelesen, in meinen Augen korrekter Weise an die Kreisräte. Interessant in dem Zusammenhang finde ich da ja eher mal der Frage nachzugehen, wohin die Bundesmittel für die Jugend so verschwinden... (z.B. "Geld für Bildung kam nie an: So missbrauchte Thüringen Fördergelder für Kinder und Jugendliche", Stand:24.07.2023, 19:10 Uhr, Von: Vera Kraft)

Thomas S. vor 9 Stunden

Ich hab gehört, dass Eltern im Landkreis Eichsfeld nur Kinder in die Welt setzen, wenn sie im PEKiP-Kurs unter Aufsicht und ausschließlich vom Landkreis gezahlt krabbeln können. Nur dann, sonst nicht.

Thomas S. vor 9 Stunden

Die Krankenkassen zahlen das Prager Eltern-Kind-Programm (PEKiP), um das es hier geht. Warum soll ein Landkreis etwas zahlen, was schon von jemand anderes gezahlt wird? Um eine schön enge und dichte doppelt und dreifach-Finanzierung vorzuhalten mit endlos vielen Sozialträgern und die Eltern immer schön durch den Angebotsdschungel zu schicken, weile beim einen Kaffee gibt und beim anderen nicht? Das verstehe ich nicht, schon gar nicht für öffentliches Geld, für das eigentlich Schulgebäude saniert werden sollten.

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