Ein Industriegelände von oben.
Die Stahlproduktion hat eine lange Tradition in Unterwellenborn. Bildrechte: MDR/Andreas Dreißel

Wirtschaft Stahlwerk in Unterwellenborn fürchtet US-Zölle

14. Februar 2025, 18:36 Uhr

Energie ist teuer. Das Stahlwerk Thüringen will zwar zukünftig seinen Strombedarf zu 20 Prozent aus Solarenergie decken, das angeschlossene Walzwerk hingegen ist mit reiner Elektroenergie nicht zu betreiben. Die US-Zölle könnten den Stahl teurer machen.

Das Stahlwerk Thüringen in Unterwellenborn (Landkreis Saalfeld-Rudolstadt) sorgt sich wegen der von der Trump-Regierung in den USA angekündigten Zölle. Wie Verkaufsleiter Alexander Stier sagte, sind Ersatzmärkte schwer zu finden. Außerdem drohe ein Preisverfall, wenn andere Anbieter, beispielsweise aus Asien, ebenfalls auf diese Märkte drängen würden.

Stahl ist ohnehin teurer geworden

Die Stahlproduktion sei dagegen wegen der Energiepreise deutlich teurer geworden. In Thüringen machten sich zudem die Netzentgelten negativ bemerkbar, sagte Ministerpräsident Mario Voigt (CDU) bei einem Besuch des Stahlwerkes.

Anzeigetafel für elektrischen Gaszähler. 9 min
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9 min

MDR KULTUR - Das Radio Fr 14.02.2025 14:40Uhr 09:25 min

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Das Stahlwerk Thüringen will zukünftig seinen Strombedarf zu 20 Prozent aus Solarenergie decken. Zusammen mit Wasserkraft, Windkraft und Biogas könnte Stahl ohne zusätzliche CO2-Emmission geschmolzen werden. Das angeschlossene Walzwerk hingegen ist mit reiner Elektroenergie nicht zu betreiben, so Stier.

Stoßofen im Stahlwerk Unterwellenborn 2 min
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Der sogenannte Stoßofen, der die zu walzenden Stahlstücke sehr gleichmäßig erhitzt, könne im Moment nur mit Erdgas betrieben werden. Eine Umstellung auf Wasserstoff wird frühestens 2028 für möglich gehalten und hängt von der Verfügbarkeit des Wasserstoffs ab.

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Eine Halle des Industriedenkmals Maxhütte in Unterwellenborn. 2 min
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MDR (gh)

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR Umschau | 18. Februar 2025 | 20:15 Uhr

4 Kommentare

Green engineering vor 6 Wochen

Wurden schon Studien/Untersuchungen zur induktiven Knüppelerwärmung oder hybriden Systemen aus Gas/Induktion durchgeführt? Das bedarf sicherlich eher einem Leistungsbedarf im höheren 2 stelligen oder 3 stelligen MW Bereich. Bei den Börsenstrompreisschwankungen würden hybride Systeme ja auch eine ordentliche Flexibilität darstellen, um die Stromnachfrage wahlweise zu erhöhen oder zu senken.

Hobby-Viruloge007 vor 6 Wochen

Gut das jetzt nicht mehr nur Putin schuld ist, sondern auch Trump. So kann man den Schuldigen immer mal wieder wechseln.
Eins ist aber weiterhin klar - auf keinen verantwortlich für den Abschwung ist die grüne Transformation.

Bei den Unternehmen dürften inzwischen die Auswirkungen von ETS II kalkuliert werden. Spätestens mit der extremen Ausweitung der CO2 Besteuerung 2027 in Deutschland, dürfte es Zeit sein zu gehen ......

pwsksk vor 6 Wochen

@Hobby, richtig. Und dann läuft 2027 auch noch die Kurzarbeit aus. Da werden die Porschefahrer in BW noch große Augen machen.

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