Treffurt Feuerwehr nach Großbrand wieder einsatzbereit
Hauptinhalt
17. Januar 2025, 12:00 Uhr
Zwei Tage nach dem Brand ist die Feuerwehr in Treffurt wieder einsatzbereit. Andere Gemeinden halfen mit Löschfahrzeugen. Nun ist auch klar: Dem Gebäude fehlten die Warnmelder. Diese waren schon gekauft und sollten eingebaut werden - doch das Feuer kam zuvor.
Die Treffurter Feuerwehr im Wartburgkreis ist seit dem Mittwochmorgen wieder einsatzbereit und kann ausrücken. Drei Gemeinden hätten Feuerwehrfahrzeuge leihweise zur Verfügung gestellt, sagte Stadtbrandmeister David Büchner am Mittwoch.
Ein Tanklöschfahrzeug, ein Rüstwagen und ein Löschgruppenfahrzeug seien aus den Gemeinden Creuzburg, Mihla und Eschwege gekommen. Die Fahrzeuge sind im alten Gerätshaus am Bauhof untergestellt.
Das Land kündigte überdies schnelle Hilfe an. Das Innenministerium teilte mit, die Gemeinde beziehungsweise der Landkreis hätten Priorität bei der Förderung für Ersatzfahrzeuge. Normalerweise dauere es zwei Jahre vom Bestellen bis zum Liefern eines Feuerwehrfahrzeugs. Das sei für diesen Notfall zu lange.
Brandmelder gekauft, aber nicht installiert
Jetzt ist auch klar: Im abgebrannten Feuerwehr-Gerätehaus hat es keinen Brandmelder gegeben. Wie Bürgermeister Michael Reinz (pl) MDR THÜRINGEN mitteilte, hatten Stadt und Wehrführer bereits vor etwa einem Vierteljahr beschlossen, für die Gerätehäuser der Stadt Brandmeldeanlagen anzuschaffen.
Auslöser für die Entscheidung war der Brand eines Feuerwehrgerätehauses im hessischen Stadtallendorf. Die Brandmelder waren zum Jahresende geliefert worden und sollten in Kürze installiert werden. Diese seien für Feuerwehrgerätehäuser nicht verpflichtend vorgesehen, sagte Reinz. Man müsse überlegen, ob das nicht geändert werden müsse.
Derzeit werde in der Stadt auch darüber nachgedacht, nach dem Wiederaufbau der Fahrzeughalle eine Sprinkleranlage einzubauen.
Große Hilfsbereitschaft - Spendenkonto eingerichtet
Die Stadt Treffurt hat inzwischen ein Spendenkonto eingerichtet. Es habe schon am Montag viele Hilfsangebote auch über die Landesgrenzen hinaus gegeben, sagte Bürgermeister Michael Reinz. Viele Menschen wollten den Wiederaufbau der Feuerwehr auch finanziell unterstützen. Dafür stellt die Stadt jetzt ihr Konto zur Verfügung. Für Spenden solle der Verwendungszweck "Feuerwehr Treffurt" angegeben werden.
Die unversehrt gebliebene Einsatzkleidung ist bereits im feuerwehrtechnischen Zentrum in Immelborn gereinigt worden und soll am Dienstag zurückgebracht werden. Diese war im Sozialtrakt untergebracht gewesen, der durch eine Brandmauer vom restlichen Gebäude getrennt war und so von den Feuerwehrleute gerettet werden konnte.
Am Mittwochabend will der Bürgermeister mit dem Kreisbrandinspektor und den Wehrführern der einzelnen Stadtteile besprechen, wie die Aufgaben künftig aufgeteilt werden.
Ursache steht noch nicht fest
Die Ursache des Großbrands mit einem Schaden von bis zu sieben Millionen Euro steht noch nicht fest. Die Kriminalpolizei Gotha ermittelt. Die Arbeiten seien am Montag aber wegen der hohen Temperaturen und der Statik der ausgbrannten Halle schwierig gewesen, teilte eine Sprecherin mit. Laut Bürgermeister ist der Brandort derzeit gesperrt, die Ermittler wollten am Mittwoch ihre Arbeit fortsetzen.
Millionenschaden nach Brand bei Feuerwehr
Bei dem Feuer am Montagmorgen waren alle fünf Löschfahrzeuge und das Gerätehaus zerstört worden. Laut Polizei waren rund 130 Feuerwehrleute von zehn Wehren im Einsatz. Verletzte gab es nicht.
MDR (alb/cfr)
Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | MDR THÜRINGEN JOURNAL | 14. Januar 2025 | 19:00 Uhr
Fuchs23 vor 2 Tagen
An den Fotos kann man erkennen, dass der Brand nicht von außen gelegt wurde. Es kommen also wieder die allseits beliebten Lithion-Ionen-Akkus in die engere Wahl. Um solche Akkus zu laden und an eine Ladungserhaltung zu verbinden bedarf es fundierte Kenntnisse über deren Eigenheiten. Einfache Ladungserhaltungsgeräte sind da üerfordert. Oftmals werden diese Details missachtet. Zusätzlich muss man wissen, dass Lihium-Ionen-Akkus schon einen Brandsatz in sich tragen. Es bedarf nichtmal Sauerstoff von außen, damit fehlerhafte Akkus der Sorte in Schall und Rauch aufgehen. Zudem muss man berücksichtigen, dass solche Akkus in der Fertigung äusserst geringe Fertigungstoleranzen bedingen. Auch eine "grobe" Behandlung (z.B. Fallenlassen) ist da schon kontraproduktiv. Da kann die Firma Boeing ein Lied von singen. Viele 787 Dreamliner musten Jahreland am Boden bleiben (grounding), weil die Lihium-Ionen-Akkus nicht jobbten.
Maria A. vor 2 Tagen
Mich machen diese Verluste betroffen und ich sehe keinerlei Grund für Krümelkackerei oder gar Schadenfreude. Zudem stelle ich mir die Frage, wie so ein brachialer Brand entstehen konnte? Dass Feuerwehrleute unsachgemäß zu Gange sind mit brennbaren Flüssigkeiten oder sonstig entzündlichem Material erscheint mir unlogisch. Es regte sich der Verdacht auf Brandstiftung, keine Ahnung wieso, aber es sprang da halt "mein innerer Melder" an.
Fuchs23 vor 2 Tagen
Ein Spendenkonto zu eröffnen, ist überflüssig.
Den Brandschutz muss die Stadt aus eigenem Steueraufkommen realisieren. Wenn man sich beim Bau die Rauchwarnmelder und die Brandmeldeanlage gespart hat, und den vorbeugenden Brandschutz minimiert hat, und für das Geld z.B. lieber ein Heimatmuseum unterhält, dann ist das vom Rat so beschlossen worden. Daran ist nichts auszusetzen. Wenn nun Geld für ein neues Gerätehaus und Fahrzeuge fehlen, muß der Kämerer neues Geld beschaffen. Z.B. Hundesteuer verdoppeln, Zweitwohnungssteuer einführen, Parkgebühren für Batterieautos festsetzen, Gewerbesteuer raufsetzen, usw. Jeder Bürger kann freiwillig an das Finanzamt und den Stadtkämerer Geld überweisen. Aber Achtung: Spendenbescheinigungen gibt es keine (dafür wäre ein (Förderverein) e.V. mit Anerkennung vom Finanzamt erforderlich), und ab 20'000,- EUR wird die Sache für den Spender zudem Schenkungssteuerpflichtig.