Die Veranstaltungsbranche kämpft um ihr Comeback: Mit diesem Thema beschäftigt sich "exactly" ab 04.04.2022 auf dem YouTube-Kanal "MDR investigativ" und in der ARD-Mediathek sowie "Exakt - Die Story" am Mittwoch, 13.04.2022, 20.45 Uhr im MDR-Fernsehen
Konzerte, Festivals, Nachtleben in Clubs und auf Dancefloors - zwei Jahren lang war Ruhe. Die Veranstaltungsbranche ist die, die sich bundesweit am längsten im Lockdown befand. Und die wenigen Events, die zwischendurch stattfanden, haben sich nicht gerechnet. "Seit zwei Jahren halten wir uns mit Rücklagen, Überbrückungshilfen und Kurzarbeitergeld über Wasser." Der Dresdner Konzertveranstalter Rodney Aust ist enttäuscht. Mit dem Wechsel der Bundesregierung hatte er sich erhofft, dass die Branche endlich ernst genommen wird und wieder eine Perspektive bekommt. Doch die Entscheidungen fallen zu kurzfristig. Er weiß im März nicht, was im April unter welchen Bedingungen stattfinden darf. "Wir brauchen mindestens fünf Monate Vorlauf!"
Mit einem Umsatz von 81 Milliarden Euro und gut 1,1 Millionen Beschäftigten ist die Veranstaltungswirtschaft der sechstgrößte Wirtschaftsbereich hierzulande. Laut Branchenverband haben aber bereits 40 Prozent der Beschäftigten inzwischen den Job gewechselt. So wie Hermann Kopperschmidt aus Dresden. Viele Jahre hat er als Soloselbstständiger Konzerte und Veranstaltungen betreut. Kurz nach Beginn der Pandemie ist er in die Elektrofirma seines Schwiegervaters eingestiegen. "Wenn man innerhalb von vier Tagen komplett leere Auftragsbücher hat, bekommt man Existenzängste. Irgendwie musste ich ja meine Miete bezahlen." Er glaubt nicht, dass sich die Branche schnell erholt. Vielen alten Kollegen sei es ähnlich gegangen. Und deshalb fänden Veranstalter jetzt kaum noch Techniker. Dazu kommen noch andere Probleme. Christian Dietzel von der Initiative "Alarmstufe Rot" erklärt, dass das Image der Branche nachhaltig beschädigt sei. Die Menschen hätten Angst, zu Großveranstaltungen zu gehen und kaufen auch für den Sommer kaum Karten. Vom Herbst ganz schweigen, weil sich da ja alles wiederholen könnte.
Mit Corona leben lernen - das ist die einzige Lösung. Davon sind auch die Forscherinnen und Forscher der Uni Halle überzeugt, die Messungen bei Publikumsveranstaltungen durchführen. Am Ende soll ein einheitliches Bewertungssystem für Raumlufttechnik erarbeitet werden.
MDR-Reporterin Susann Schädlich wollte wissen, wie die Veranstaltungsbranche zu Normalität zurückfinden kann. Sie hat Veranstalter und Techniker getroffen und mit Künstlerinnen und Künstlern, Wissenschaftlern und Politikern gesprochen.
Konzerte, Festivals, Nachtleben in Clubs und auf Dancefloors - zwei Jahren lang war Ruhe. Die Veranstaltungsbranche ist die, die sich bundesweit am längsten im Lockdown befand. Und die wenigen Events, die zwischendurch stattfanden, haben sich nicht gerechnet. "Seit zwei Jahren halten wir uns mit Rücklagen, Überbrückungshilfen und Kurzarbeitergeld über Wasser." Der Dresdner Konzertveranstalter Rodney Aust ist enttäuscht. Mit dem Wechsel der Bundesregierung hatte er sich erhofft, dass die Branche endlich ernst genommen wird und wieder eine Perspektive bekommt. Doch die Entscheidungen fallen zu kurzfristig. Er weiß im März nicht, was im April unter welchen Bedingungen stattfinden darf. "Wir brauchen mindestens fünf Monate Vorlauf!"
Mit einem Umsatz von 81 Milliarden Euro und gut 1,1 Millionen Beschäftigten ist die Veranstaltungswirtschaft der sechstgrößte Wirtschaftsbereich hierzulande. Laut Branchenverband haben aber bereits 40 Prozent der Beschäftigten inzwischen den Job gewechselt. So wie Hermann Kopperschmidt aus Dresden. Viele Jahre hat er als Soloselbstständiger Konzerte und Veranstaltungen betreut. Kurz nach Beginn der Pandemie ist er in die Elektrofirma seines Schwiegervaters eingestiegen. "Wenn man innerhalb von vier Tagen komplett leere Auftragsbücher hat, bekommt man Existenzängste. Irgendwie musste ich ja meine Miete bezahlen." Er glaubt nicht, dass sich die Branche schnell erholt. Vielen alten Kollegen sei es ähnlich gegangen. Und deshalb fänden Veranstalter jetzt kaum noch Techniker. Dazu kommen noch andere Probleme. Christian Dietzel von der Initiative "Alarmstufe Rot" erklärt, dass das Image der Branche nachhaltig beschädigt sei. Die Menschen hätten Angst, zu Großveranstaltungen zu gehen und kaufen auch für den Sommer kaum Karten. Vom Herbst ganz schweigen, weil sich da ja alles wiederholen könnte.
Mit Corona leben lernen - das ist die einzige Lösung. Davon sind auch die Forscherinnen und Forscher der Uni Halle überzeugt, die Messungen bei Publikumsveranstaltungen durchführen. Am Ende soll ein einheitliches Bewertungssystem für Raumlufttechnik erarbeitet werden.
MDR-Reporterin Susann Schädlich wollte wissen, wie die Veranstaltungsbranche zu Normalität zurückfinden kann. Sie hat Veranstalter und Techniker getroffen und mit Künstlerinnen und Künstlern, Wissenschaftlern und Politikern gesprochen.
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