Blick in den Festsaal der Leopoldina während ein Symposium abgehalten wird
Blick in den Festsaal der Leopoldina während eines Vortrags beim Leopoldina- Symposium 2022. Bildrechte: IMAGO / Steffen Schellhorn

Wissen-News Leopoldina-Vortrag widmet sich Leugnung der Wissenschaft

15. November 2023, 15:58 Uhr

Eine Vorlesung des Bielefelder Wissenschaftsphilosophen Martin Carrier widmet sich am 22. November an der Leopoldina in Halle dem Thema Fälschung und Leugnung von Wissenschaft. Unter anderem geht es darum, wie Desinformation anhand methodischer Fehler aufgedeckt werden kann.

Eine Vorlesung des Wissenschaftsphilosophen Martin Carrier an der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina widmet sich am 22. November 2023, ab 18:30 Uhr, dem Thema Fälschung und Leugnung in der Wissenschaft. Nach Leopoldina-Angaben stellt der Professor der Uni Bielefeld dabei sein Konzept vor, Desinformation und Wissenschaftsleugnung anhand von methodischen Fehlern sowie mittels Kommunikationsstrategien zu identifizieren. Die Betonung interner Kritik, das Bloßstellen der Unwissenheit von Kritikern und die Zurückhaltung der Wissenschaft hinsichtlich politischer Entscheidungen spielten dabei eine wichtige Rolle, hieß es.

Carrier verbindet den Angaben zufolge in seiner Forschung Wissenschaftstheorie und -philosophie eng mit der Wissenschaftsgeschichte. Laut Leopoldina hat die Glaubwürdigkeit der Wissenschaft durch Fehler in der Wissenschaft selbst, aber auch durch Angriffe von außen gelitten. Gezielte Desinformation und die Ablehnung etablierter wissenschaftlicher Methoden würden in Teilen der Gesellschaft eine zunehmende Wissenschaftsskepsis verursachen. Als Nationale Akademie der Wissenschaften hat die Leopoldina den Anspruch, unabhängige wissenschaftsbasierte Politikberatung zu gesellschaftlich relevanten Fragen zu leisten.

Carriers Vorlesung unter dem Titel "Die Wissenschaft unter Beschuss: Zum Umgang mit Fälschung und Leugnung" ist Teil einer größeren Veranstaltung am 22. November, bei der unter anderem auch neue Leopoldina-Mitglieder aufgenommen werden. Die kostenfreie Veranstaltung richtet sich nach Leopoldina-Angaben an alle Interessierten. Es gibt einen Livestream zur Vorlesung ab 18:30 Uhr auf dem YouTube-Kanal der Leopoldina. Eine Anmeldung für die Teilnahme vor Ort ist bis zum 20. November 2023 erforderlich.

(dn)

3 Kommentare

ralf meier am 16.11.2023

@Moderation, darf ich Sie korrigieren ? Es gibt einen Kommentar und, wie üblich von mir, sachlich im thematischen Zusammenhang und gut belegt. Es spricht also nichts dagegen , ihn freizuschalten.

weils so nicht unwidersprochen bleiben darf am 15.11.2023

Schlimm.
Allein die Bezeichnung "Leugnung" (der Wissenschaft)( als ob es da jemanden gäbe, der (noch dazu wieder besseres eigenes Wissen) die Existenz von Wissenschaft verneine) zeigt, dass hier wieder einmal ein politsch motivierter Rundumschlag geführt werden soll, dem es auf solche Kleinigkeiten wie Exaktheit sprachlicher Bezeichnungen nicht ankommt.
Auch, dass die zunehmende politische Verstricktheit einzelner Wissenschaftlerinnen und wissenschaftlicher Korporationen im Vortrag wohl eher als noch immer zu gering (statt als längst viel zu hoch) dargestellt werden soll (wie die Formulierung über die Zurückhaltung der Wissenschaft bei politischen Entscheidungen befürchten lässt), lässt schlimmes ahnen!

Solange "Wissenschaftlichkeit" nicht wieder als ein rein FORMALES Kriterium (statt eines "inhaltsbezogenen") herausgestellt wird, muss man sich um die Entwicklng der "wissenschaftlichen Community" (wenn auch nicht um die Wissenschaft!) wohl weiter Sorgen machen. Schlimm. Schlimm.

Ralf G am 15.11.2023

Vielleicht sollte man Carrier mal mitteilen, dass es DIE Wissenschaft nicht gibt. Schon gar nicht in der prominenten Klimaforschung.
Für die Wissenschaftler des IPCC ist das selbstverständlich, für viele Politiker offensichtlich nicht. Die vermischen die Leitpapieren des IPCC mit ihrer Ideologie und heraus kommt eine Art Religion.
Genau das ist Missbrauch der Wissenschaften und schadet der Glaubwürdigkeit.