Eine Videokonferenz
Die Wahl des eigenen Hintergrundes bei Videokonferenzen bestimmt, wie müde wir danach sind. Bildrechte: IMAGO / Westend61

WISSEN-NEWS Wie müde sind wir nach Videokonferenzen? Hängt vom Bildschirmhintergrund ab!

19. September 2024, 11:14 Uhr

Die Art der gewählten Hintergründe bei Videokonferenzen hat einen Einfluss auf den eigenen Ermüdungsgrad. Sagt die Forschung. Dabei wurde zwischen statischen Bildern, unscharfen Bildern, Videos oder keinen virtuellen Hintergründen unterschieden.

Ein Forschungsduo der Wee Kim Wee School of Communication and Information (WKWSCI) in Singapur hat sich die Frage gestellt, ob ein Zusammenhang zwischen den eigenen gewählten virtuellen Hintergründen und der Videokonferenzmüdigkeit (VF) besteht – denn viele Menschen verbringen bei einem Videoanruf viel Zeit damit, sich selbst zu beobachten.

Die Autoren untersuchten den Ermüdungsgrad bei der Verwendung von statischen Bildern, unscharfen Bildern, Videos und auch die Fälle, in denen kein virtueller Hintergrund verwendet wurde. Laut Heng Zhang erleben Nutzer, die virtuelle Videohintergründe verwenden, "ein höheres Maß an Videokonferenzmüdigkeit als diejenigen, die virtuelle Hintergründe mit Bildern oder verschwommenen Hintergründen verwenden".

Auch bei unscharfen Hintergründen konnte eine höhere Ermüdung als beim Verwenden von statischen Bildern festgestellt werden. "Unser Gehirn reagiert automatisch auf neue Informationen in der Umgebung. Dies verbraucht kognitive Ressourcen, was wiederum die kognitive Belastung erhöht und folglich zu VF führt", so Zhang.

Das Motiv kann einen negativen Einfluss haben

Das Hintergrundmotiv kann die Ausprägung der Videokonferenzmüdigkeit ebenfalls beeinflussen. Naturbezogene Hintergründe haben eine geringere negative Auswirkung als Bilder von Büroumgebungen oder öffentlichen Plätzen – letztere können den Druck auf die Nutzer erhöhen, sich so zu präsentieren, als wären sie tatsächlich in einer dieser Umgebungen.

"In einer Arbeitsumgebung könnte ein naturbezogener Bildhintergrund die ideale Wahl sein", betonte Zhang. Bei Anrufen in entspannter Atmosphäre sollen heitere und lustige Hintergründe die niedrigsten VF-Werte liefern.

Weitere Untersuchungen sind nötig, um den Grad der Videokonferenzermüdung zwischen den verschiedenen Altersgruppen und dem Zwecke von Videoanrufen (privat oder beruflich) zu erforschen. Außerdem möchte das Team herausfinden, welchen Einfluss die Hintergründe der anderen Nutzer auf einen selbst haben.

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Collage aus acht Porträts von Studenten 22 min
Bildrechte: MDR/Fabian Frenzel | Collage: Max Schörm

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Bildrechte: MDR/Fabian Frenzel | Collage: Max Schörm

pk

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | Digital leben | 03. Juni 2023 | 20:34 Uhr

2 Kommentare

Shantuma vor 21 Wochen

Vielleicht sollte man Videokonferenzen einfach effektiver gestalten.

Damit spart man Zeit und man ist produktiver.

Dazu eine Empfehlung "Arbeit ohne Sinn" eine Arte-Doku.

Kritische vor 21 Wochen

Was alles erforscht wird... Erstaunlich. Es ist doch kein Geheimnis, dass Arbeit am Bildschirm generell ermüdet. Deshalb ist es absolut nicht gesund, mehrere Stunden am Stück vor einem Display oder PC zu sitzen. Frische Luft, Bewegung und in die Ferne Schauen sind Dinge, die für jeden wichtig sind. Sonst bekommt man Augen- und Rückenprobleme und eben auch Müdigkeit.