Fleisch liegt in einem Kühlregal.
Greenpeace zufolge verzichten Metro und Norma bisher auf Kennzeichnung zur Haltungsform. Bildrechte: IMAGO / photosteinmaurer.com

Ernährung Greenpeace: Vor allem Billigfleisch in Supermärkten

17. Juli 2023, 14:12 Uhr

Die großen Supermarkketten bieten weiterhin kaum Fleisch aus besseren Haltungsformen an. Das geht aus einer Abfrage von Greenpeace bei Aldi, Netto, Edeka & Co. hervor.

Große Lebensmittelhändler haben nach Angaben von Greenpeace kaum Fleisch aus besseren Haltungsformen im Angebot. Wie aus einer Abfrage der Umweltschützer hervorgeht, stagniert der Anteil der Haltungsformen 1 und 2 im Fleischsortiment mit 86 Prozent nahezu, im Vorjahr waren es 88 Prozent. Dieses Fleisch stamme von Tieren, die unter häufig gesetzeswidrigen und qualvollen Bedingungen in Ställen gehalten werden, hieß es. Vor allem bei Rindfleisch werde der Markt noch immer von Haltungsform 1 dominiert. Allerdings findet sich dort den Angaben zufolge auch der größte Bio-Anteil mit 14 Prozent.

Forderung nach größerem Angebot aus besserer Haltung

Fleischregal in einem Supermarkt mit Haltungsformen Label
Fleischregal in einem Supermarkt mit Haltungsformen. Bildrechte: IMAGO / Geisser

Greenpeace-Agrarexpertin Christiane Huxdorff forderte, dass der Einzelhandel "konsequent" sein Angebot mit besseren Haltungsformen ausbaut. Dabei geht es um die Haltungsformen 3 und 4. Diese bedeuten unter anderem, dass Tiere Zugang zu einem Außenbereich oder einem Laufstall haben.

Die unterschiedlichen Haltungsformen: Stufe 1: Stallhaltung
Stufe 2: Stallhaltung plus
Stufe 3: Außenklima
Stufe 4: Biohof

An der jährlichen Abfrage zur freiwilligen Kennzeichnung des Fleischangebots nahmen Greenpeace zufolge die Ketten Aldi, Edeka, Kaufland, Lidl, Netto, Penny und Rewe teil. Die Unternehmen Metro und Norma beantworteten den Fragebogen nicht. Laut Greenpeace kennzeichnen sie ihre Produkte auch nicht mit Angaben zur Haltungsform.

Staatliches Tierhaltungskennzeichen für 2024 geplant

Für eine verpflichtende Kennzeichnung der Haltungsform sorgt ein neues Gesetz, das ab dem kommenden Jahr in Kraft treten soll. Im Juni hat der Bundestag das staatliche Tierhaltungskennzeichen beschlossen. Es soll zunächst für frisches Schweinefleisch gelten und später auf andere Tierarten und weitere Bereiche etwa in der Gastronomie und den gesamten Lebenszyklus der Tiere ausgeweitet werden.

Verbraucherschützer haben gefordert, dass das staatliche Label die freiwillige Kennzeichnung im Handel ersetzen sollte, um Verwirrung zu vermeiden.

epd/AFP (kkö)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 17. Juli 2023 | 12:00 Uhr

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