Streiks befürchtet EVG erklärt Verhandlungen mit Deutscher Bahn für gescheitert

21. Juni 2023, 21:55 Uhr

Bei der Deutschen Bahn droht in den kommenden Tagen und Wochen ein unbefristeter Streik. Die Gewerkschaft EVG erklärte die Verhandlungen mit dem bundeseigenen Konzern am Abend für gescheitert.

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) hat die Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn für gescheitert erklärt. EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch erklärte am Mittwochabend, insbesondere die Laufzeit von 27 Monaten sei als "deutlich zu lang" und die angebotene Lohnerhöhung als "zu niedrig und zu spät" bewertet worden.

Unbefristeter Streik möglich

Die Gewerkschaft will nun im Bundesvorstand über die nächsten Schritte entscheiden. Möglich ist demnach ein unbefristeter Streik. Auch ein Schlichtungsverfahren ist denkbar – dabei würden einer oder mehrere Schlichter versuchen, zwischen den streitenden Tarifparteien zu vermitteln. Ein Schlichtungsverfahren hatte vor einigen Wochen auch den Weg zu einer Lösung im Tarifstreit des öffentlichen Dienstes geebnet.

Die Deutsche Bahn kritisierte den Abbruch der Tarifverhandlungen durch die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft scharf. "Die Gremien der EVG sind nicht kompromissbereit. Die Leidtragenden sind unsere Mitarbeitenden und unsere Fahrgäste", sagte Personalvorstand Martin Seiler. Die Gewerkschaft werfe "einen fast fertigen Abschluss weg und setzt kurz vor dem Ziel alles auf Null".

DB: Alle Teil-Einigungen wieder vom Tisch

Die Deutsche Bahn habe zuletzt einen hohen Festbetrag, 2.850 Euro Inflationsausgleichsprämie und weitreichende strukturelle Verbesserungen bei 27 Monaten Laufzeit des Tarifvertrags in Aussicht gestellt, hieß es in einer Mitteilung des Konzerns. Mit der Entscheidung der Gewerkschaft seien nun alle Teil-Einigungen wieder vom Tisch.

Zuvor hatte die EVG am Mittwoch unter anderem mit dem privaten Eisenbahnbetreiber Abellio eine Einigung erzielt. Die Gewerkschaft verhandelt seit Ende Februar mit der DB und 50 weiteren Eisenbahnunternehmen über neue Tarifverträge. Es geht um eine bessere Bezahlung für insgesamt rund 230.000 Beschäftigte.

AFP, dpa (fef)

Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 21. Juni 2023 | 21:00 Uhr

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