IT-Sicherheitslücke 1.200 Ärzte in Mitteldeutschland von Datenleck betroffen
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29. Januar 2025, 11:30 Uhr
1.200 Ärzte in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sind von einem Datenleck bei einem Dienstleister betroffen. Ihre Daten waren nach einer Sicherheitspanne online abrufbar. Mit den Daten haben die Mediziner einen Zugang unter anderem für die elektronische Patientenakte beantragt.
Von einem IT-Sicherheitsleck bei einem Gesundheits-Dienstleister sind in Mitteldeutschland rund 1.200 Ärzte betroffen. Das haben die Landesärztekammern MDR SACHSEN-ANHALT mitgeteilt. Hintergrund sei ein Vorfall bei D-Trust, einem Anbieter für digitale Identitäten, hieß es von der Kammer in Sachsen-Anhalt. Bei D-Trust hatten Sicherheitsexperten nachweisen können, dass Daten von Ärzten online abrufbar waren.
Ausweise für Zugriff auf elektronische Patientenakte
Wie der Dienstleister erklärte, betraf das Namen, E-Mail-Adressen, Geburtsdaten und in einigen Fällen Adress- und Ausweisdaten. D-Trust stellt Medizinern Ausweise aus, mit denen sie zum Beispiel auf die elektronische Patientenakte zugreifen können.
Die E-Patientenakte für alle Kassenpatienten kommt zum 15. Februar. In dem System sollen unter anderem Befunde und Medikamente gespeichert werden. Es gilt als das größte IT-Vorhaben Deutschlands.
Mehr als 1.000 Ärzte von Leck in Mitteldeutschland betroffen
Von dem IT-Leck sind in Sachsen mehr als 500, in Sachsen-Anhalt 300 und in Thüringen fast 400 Ärzte betroffen. Die jeweiligen Landesärztekammern informieren derzeit die betroffenen Ärzte.
Der Chaos-Computer-Club (CCC) fordert von D-Trust, die Panne anzuerkennen und eine Entschuldigung. Außerdem soll die Bundesdatenschutzbeauftragte eine "saftige Summe" von D-Trust kassieren. D-Trust ist ein Unternehmen, das zur Bundesdruckerei-Gruppe gehört. Seinen Sitz hat es in Berlin.
MDR (Marcel Roth, Norma Düsekow, Mario Köhne)
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 29. Januar 2025 | 12:00 Uhr
VinnieJones vor 2 Wochen
Das ist völlig korrekt. Darauf bezog sich mein Hinweis jedoch nicht. Sie schrieben, jeder hat eine Krankenakte mit entsprechenden Einträgen. Diese hat man wohl selten am Mann. Wie sollte ein Arzt Rücksprache mit Ihnen halten, sollten Sie nicht ansprechbar sein? Leider können solche Situationen zB durch Unfall eintreten...
einsatzdazu vor 2 Wochen
Echspärden - stellt*s nicht komplexer dar als es is ;- - 1. Der Dr. meldet sich nicht nur an seinem allein stehenden PC pro Gespräch beim DL an und dann brav ab 2. die Karte liegt den ganzen Tag offen inder Gegend rum 3 . falls mal der DL nicht erreichbar ist kann jede Praxis v. Patienten eine Kopie lokal speichern 4. Das MVZ hat hier u. da eine Fil. u. der Kollege fragt - schau der mal die Befunde an - im 'heimischen' Netz von Berlin nach Buxtehude usw. usw - ach ja - da ja der Arzt mal krank sein kann, aber Pat. Medis brauchen - liegt die Karte über Nacht im Schrank - weiter? ;-)
Kritiker vor 2 Wochen
1.200 betroffene Ärzte sind zwecks Versuchsmodus schon eine entsprechend geringe Zahl. Bleibt die Frage: Wie viele mehrfache Hackerdaten samt Ergebnissen könnten bei großen Servern zu entsprechende digitale Schäden führen.