Geschäft nicht mehr tragfähig Kartoffeln aus der Altmark: Produzent gibt Standort auf
Hauptinhalt
25. März 2025, 08:48 Uhr
Der Kartoffelproduzent Grocholl in Kalbe (Milde) schließt am kommenden Freitag. Der Mutterkonzern Heilmann sieht keine wirtschaftliche Perspektive mehr – gestiegene Kosten und Inflation machten das Geschäft unrentabel. Den rund 50 Beschäftigten wird Arbeit am Standort Uelzen angeboten. Was mit dem Standort in Kalbe passiert, ist noch offen.
Eines der größten Unternehmen in Kalbe (Milde) im Altmarkkreis Salzwedel stellt seinen Betrieb ein. Der Kartoffelproduzent Grocholl GmbH & Co. KG wird am Freitag geschlossen. Wie der Anwalt des Mutterkonzerns, Heilmann, MDR SACHSEN-ANHALT sagte, sieht die Unternehmensgruppe keine wirtschaftliche Perspektive mehr.
Steigende Betriebskosten, höhere Löhne und die Inflation hätten alle Fortschritte der vergangenen Jahre zunichte gemacht. Und höhere Preise für die Produkte könne man am Markt nicht durchsetzen.
Seit der Wende in der Altmark aktiv
In Kalbe ließ Grocholl vor allem Kartoffeln schälen, schneiden und für den Weiterverkauf vorbereiten. Den Standort in der Altmark hatte das Unternehmen kurz nach der Wende übernommen. Bereits vor drei Jahren musste das Stammwerk in Clenze im benachbarten niedersächsischen Landkreis Lüchow-Dannenberg geschlossen werden.
Zur Unternehmensgruppe Heilmann gehört Grocholl seit sechs Jahren. Der Mutterkonzern teilte mit, den Angestellten in Kalbe nicht zu kündigen. Ihnen sei gleichwertige Arbeit am Heilmann-Standort Uelzen in Niedersachsen angeboten worden. Wie viele Beschäftigte das genau betrifft, teilte der Konzern dem MDR auf Nachfrage nicht mit. Ebenso ist demnach unklar, was mit dem Standort in Kalbe passiert. Erst einmal solle der Übergang für die Beschäftigten geregelt werden.
MDR (Christoph Dziedo, Lydia Zahn, Moritz Arand) | Erstmals veröffentlicht am 19.03.2025
Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT – Das Radio wie wir | 19. März 2025 | 11:30 Uhr
Micha R vor 5 Tagen
@ zenkimaus
"...79 km liegen zwischen den Orten. Kommt auf den Wohnort der beschäftigten an. Mindestens ( laut Google Maps) 1 Stunde Fahrt mit dem Auto einfach.
SGB III §140, Absatz 4 beschreibt klar, was für AN nicht mehr als zumutbare Pendelzeit für den Weg zum Arbeitsplatz anzusehen ist:
"...als unverhältnismäßig lang sind im Regelfall Pendelzeiten
von insgesamt mehr als zweieinhalb Stunden bei einer Arbeitszeit von mehr als sechs Stunden und Pendelzeiten von mehr als zwei Stunden bei einer Arbeitszeit von sechs Stunden und weniger anzusehen. Sind in einer Region unter vergleichbaren Beschäftigten längere Pendelzeiten üblich, bilden diese den Maßstab..."
Wer also meint, das er wegen längerer Pendelzeit zum künftigen Arbeitsplatz in gleicher Firma sein Arbeitsverhältnis nicht fortsetzen kann und deswegen entweder selbst kündigt oder einen Aufhebungsvertrag unterschreibt riskiert nur, wenn er nicht sofort einen neuen Job findet, beim Arbeitsamt erstmal eine Sperre...
zenkimaus vor 5 Tagen
Ja soweit die Theorie , 79 km liegen zwischen den Orten. Kommt auf den Wohnort der beschäftigten an. Mindestens ( laut Google Maps) 1 Stunde Fahrt mit dem Auto einfach. Wenn ich vielleicht noch 3 Jahre zur Rente habe, Muss ich mir das antun. Oder Teilzeit bin oder kein Auto habe. Oder nicht in die Nähe ziehen möchte. Ergo theoretisch schon. Praktisch glaube ich es nicht.
zenkimaus vor 5 Tagen
Guten Morgen ☕. Ja den Denkansatz finde ich unmöglich.
1. Woher weiß das Unternehmen ob seine Mitarbeiter AFD gewählt haben ( natürlich rein rechnerisch müsste es sein)
2. Ich denke das es Unternehmen egal ist wer politisch regiert, Hauptsache der Gewinn stimmt.
Meine Ansicht