Thüringen | Nachrichten und aktuelle Informationen

Am Landgericht Erfurt muss sich ein Mann wegen Totschlags verantworten. Der 25-Jährige aus dem Ilm-Kreis soll vergangenen Herbst einen Bekannten mit einer Armbrust erschossen haben. Zunächst sollen sich die Männer auf einem abgelegenen Gartengrundstück nahe Plaue heftig gestritten haben. Am Ende soll der Angeklagte zur Armbrust gegriffen und den 30-Jährigen tödlich an der Brust getroffen haben. Die Polizei soll der Angeklagte unmittelbar nach Tat selbst gerufen haben.

Das geplante neue Polizeiaufgabengesetz der Thüringer Landesregierung wird von der Opposition im Landtag kritisiert. Der innenpolitische Sprecher der Linken, Ronald Hande sieht den möglichen Einsatz von Künstlicher Intelligenz bei der Ermittlungsarbeit skeptisch. Durch Überwachung im öffentlichen Raum mittels KI würden auch Unschuldige ins Visier geraten. Die AfD fürchtet ein erhebliches Missbrauchspotential durch die erweiterten Befugnisse. Das Kabinett hatte das neue Polizeiaufgabengesetz am Dienstag auf den Weg gebracht. Für die Verabschiedung im Landtag braucht die Brombeer-Regierung Stimmen von der Opposition.

ZEISS hat am Dienstagabend in Jena Richtfest für sein neues Hauptgebäude gefeiert. In dem sogenannten Hightech-Standort sollen in zwei Jahren rund 2.000 Mitarbeiter forschen und neue Produkte entwickeln. Das Unternehmen veranschlagt die Baukosten auf eine halbe Milliarde Euro. Ursprünglich war mit etwa 350.000 Euro geplant worden. Unter anderen die gestiegenen Baupreise hinterließen aber ihre Spuren. Ziel ist, dass die ersten Mitarbeiter Anfang 2027 vom alten Standort an der Tatzendpromenade in den Neubau umziehen.

Die Liga der Freien Wohlfahrtspflege fordert von der Politik mehr Einsatz für die soziale Versorgung. Beim Jahresempfang in Erfurt sagte die neue Vorsitzende Monika Funk: Das Land müsse mehr Geld, mehr Personal und eine bessere Planung für das Sozialwesen aufwenden. Besonders bei der Pflege, Erziehung und Integration fehle es Thüringen an Fachleuten. Land, Kommunen und Träger müssten jetzt gemeinsam gegensteuern, damit der soziale Zusammenhalt in Thüringen erhalten bleibe.

Mit einer Aktion in der Weimarer Innenstadt haben Tagesmütter für ihren Beruf Werbung gemacht. Anlass ist eine bundesweite Aktionswoche. Laut Landesverband der Kindertagespflege geben immer mehr Tagesmütter ihren Beruf auf. Grund sind die sinkenden Geburtenzahlen. In Weimar etwa hat sich die Zahl der Geburten in zehn Jahren halbiert. Deshalb sind rund 1.000 Betreuungsplätze in Kindergärten und auch bei Tagesmüttern nicht besetzt. Zudem fühlen sich laut Landesverband viele Tagesmütter von den Jugendämtern benachteiligt. Die vermittelten die Kinder lieber in die städtischen Kitas, anstatt zu ihnen.