Die Stadt Weimar will bis Sommer nächsten Jahres rund 500 Kindergartenplätze abbauen. Wie der Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses, Wolfram Wiese (SPD), am Dienstag mitteilte, werden einige Einrichtungen komplett geschlossen. Ausschuss und Stadt haben einen Kriterienkatalog entwickelt. Darin ist festgehalten, welche Kindergärten bestehen bleiben. So werde es nicht die kleinen Träger treffen, die ohnehin nur eine einzige Tagesstätte betreiben, so Wiese. Auch die beiden bestehenden integrativen Kindertagesstätten hätten nichts zu befürchten, genauso wie die Einrichtungen in den Plattenbaugebieten und in der Nordvorstand. Dort übersteige der Bedarf aktuell sogar das Angebot.
Bei Trägern und Konzepten will die Stadt vielfältig bleiben. Auch Einrichtungen mit besonders langen Öffnungszeiten hätten gute Karten, nicht geschlossen zu werden, heißt es. Eine Liste der Kindergärten, die möglicherweise betroffen sind, gibt es den Angaben nach bisher nicht. Die solle zunächst im Jugendhilfeausschuss erstellt und beraten werden, bevor sich der Stadtrat voraussichtlich Ende Juni damit beschäftigt.
Aufgrund des demografischen Wandels hat Weimar im September dieses Jahres rund 1.200 nicht besetzte Kindergartenplätze. So etwas könne sich eine Stadt auf Dauer nicht leisten, sagte Bürgermeister Ralf Kirsten (weimarwerk). Im vergangenen kamen in Weimar 366 Kinder zu Welt. In manchen Jahren seien es 800 gewesen, so Kirsten.