Ein Mädchen bekommt eine Spritze und hält sich die Augen zu
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Studie Impfung verringerte Risiko von Long Covid bei Kindern

24. Februar 2025, 17:00 Uhr

Forscher in den USA haben in einer klinischen Studie verglichen, wie häufig geimpfte und ungeimpfte Kinder nach einer Corona-Infektion Symptome von Long Covid bekamen. Ergebnis: Eine Impfung konnte das Risiko senken.

Eine Infektion mit dem Sars-Coronavirus-2 ist für Kinder (ohne Vorerkrankungen) zwar weniger gefährlich als für ältere und sehr alte Menschen. Doch auch bei den Jungen treten gelegentlich nach dem Abklingen der Infektion postakute Beschwerden auf, also Symptome, die für Mediziner zum Bereich Long Covid gezählt werden. Deswegen wollen Forscher schon seit Langem wissen, ob Impfungen Kinder und Jugendliche vor solchen Long Covid-Symptomen schützen können. Eine neue Studie des amerikanischen Zentrums für Krankheitsprävention (CDC) findet dafür nun weitere Belege.

Das Team um Anna Yousaf von der CDC hatte insgesamt 622 Mädchen und Jungen aus einer anderen Langzeituntersuchung gewonnen. Sie waren zwischen 5 und 17 Jahre alt und hatten zwischen Juli 2021 und September 2022 mindestens eine durch einen PCR-Test bestätigte Covid-19 gehabt. Die Kinder wurden danach noch bis zum Mai 2023 regelmäßig befragt. 28 Kinder entwickelten nach dem Abklingen der primären Infektion zeitweise Symptome von Long Covid, die übrigen nicht.

Long Covid Risiko zwar geringer – Aussagekraft der Studie aber begrenzt

Für die Studie unterschieden die Forschenden die Kinder danach, ob sie vor einer Infektion mindestens einmal geimpft worden waren oder nicht. Dabei zeigte sich: Eine Impfung reduzierte das Risiko, mindestens ein Symptom von Long Covid zu entwickeln, um 57 Prozent. Bei zwei oder mehr Symptomen war das Risiko sogar 73 Prozent geringer.

Insgesamt hat die Studie allerdings verschiedene Einschränkungen. Neben der vergleichsweise geringen Teilnehmerzahl betrifft das die Auswahl der Kinder. Bei vielen waren die Eltern selbst Mitarbeiter von Kliniken, daher war die Wahrscheinlichkeit größer, dass die Kinder Symptome schneller berichteten.

Dieses Thema im Programm: MDR FERNSEHEN | AKTUELL | 22. Februar 2025 | 19:30 Uhr

73 Kommentare

MDR-Team vor 1 Wochen

Hallo @Damnatur,
der individuelle Eindruck aus dem persönlichen Umfeld kann täuschen, da er stark von subjektiven Wahrnehmungen und Zufällen beeinflusst wird. Um verlässliche Aussagen zu treffen, sind bevölkerungsweite Studien entscheidend. Laut RKI-Studien und internationalen Erhebungen hatte ein erheblicher Teil der Bevölkerung mehrfach eine SARS-CoV-2-Infektion, oft auch unbemerkt oder mit milden Symptomen. Die tatsächliche Verbreitung lässt sich daher besser durch Antikörperstudien und Meldezahlen bewerten als durch persönliche Anekdoten.
Viele Grüße

MDR-Team vor 3 Wochen

Antwort 4/4 an @Damnatur im Faktencheck:

Ihre Behauptungen sind größtenteils falsch oder verzerrt. Wissenschaftliche Studien zeigen eindeutig, dass mRNA-Impfstoffe sehr sicher sind und das Risiko schwerer Verläufe sowie Long Covid stark reduzieren. Es gibt seltene Nebenwirkungen, aber der Nutzen überwiegt klar das Risiko.

Herzliche Grüße

MDR-Team vor 3 Wochen

Antwort 3/4 an @Damnatur im Faktencheck:

5. Behauptung: „Falsche Einordnung bei Intensivstationen macht wissenschaftliche Aussagen unmöglich.“
❌ Falsch.

➡️ Krankenhausdaten und Intensivbehandlungen werden genau dokumentiert.
➡️ Es gab anfangs Unsicherheiten in der Diagnosestellung, aber inzwischen zeigen zahlreiche internationale Studien, dass COVID-19 die Hauptursache für viele Intensivaufenthalte war.
➡️ Fehlklassifizierungen spielen keine entscheidende Rolle in der Gesamtbewertung der Pandemie.

6. „Haben Sie im Umfeld nach Corona-Infektionen pro Bürger gefragt?“
⛔️ Irrelevant als wissenschaftliches Argument.

➡️ Anekdotische Beobachtungen ersetzen keine wissenschaftlichen Daten.
➡️ Serologische Studien zeigen, dass fast jeder Mensch inzwischen Kontakt mit dem Virus hatte, aber Impfungen das Risiko schwerer Verläufe und Long Covid deutlich senken.

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