Eine Frau greift sich an die Schläfen
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Corona Spanische Studie: Viele Long-Covid-Symptome haben bis zu zwei Jahre angehalten

17. März 2025, 06:29 Uhr

Früh in der Pandemie schwer erkrankte Frauen hatten ein hohes Risiko, an Long Covid zu erkranken. Eine neue Studie aus Spanien schlüsselt nun mehrere Arten der Erkrankung auf und identifiziert Risikofaktoren.

Frauen haben ein höheres Risiko als Männer, nach einer akuten Corona-Infektion Symptome der postviralen Erkrankung Long Covid zu entwickeln. Das ist bereits seit Längerem bekannt. Eine neue Studie aus Spanien zeigt nun aber, dass diese Symptome bis zu zwei Jahre anhalten können. Untersucht wurden insgesamt 2764 Personen, die sich zwischen 2021 und 2023 mit Sars-CoV-2 angesteckt hatten. Davon entwickelten fast ein Viertel (23 Prozent, beziehungsweise 647 Personen) Long Covid, das von Fachleuten Post Covid genannt wird, wenn die Symptome länger als vier Wochen andauern.

Welche Faktoren das Long Covid Risiko steigern

Die Autoren der Studie um Manolis Kogevinas identifizierten insgesamt drei verschiedene Varianten der postviralen Erkrankung. Die erste Gruppe entwickelte neurologische und muskuläre Symptome. Dazu zählt unter anderem anhaltende Abgeschlagenheit und Erschöpfung (Fatigue). Die zweite Gruppe hatte vor allem Probleme an der Lunge und den Atemwegen. Und bei der dritten Gruppe waren schließlich zahlreiche Organe betroffen. Letztere Betroffenengruppe war auch diejenige, bei der die Symptome besonders lang anhielten.

Das Risiko an Long Covid zu erkranken stieg, wenn die Personen vor ihrer ersten Infektion nicht geimpft waren, besonders hohe Anteile von IgG Antikörpern im Blut hatten, übergewichtig waren, an Asthma oder anderen chronischen Atemwegserkrankungen litten oder bereits mit psychischen Problemen zu kämpfen hatten. Umgekehrt senken Impfungen das Risiko ebenso, wie vor der Infektion ausreichend Sport zu treiben und täglich mindestens sechs bis acht Stunden zu schlafen. Zudem sank das Risiko schließlich auch mit der Omikronvariante.

Long Covid: Unterschiedliche Erkrankungen

Long, beziehungsweise Post-Covid-Erkrankungen gehören in vielen Fällen zu den ungelösten Problemen nach der Corona-Pandemie. Seit Längerem vermuten Mediziner, dass dahinter unterschiedliche Ursachen und Krankheitsbilder stehen. Deshalb gibt es verschiedene Vorschläge, welchen Patienten welche Behandlung helfen könnte. Ein Team der Berliner Charité hat vor Kurzem Hinweise vorgelegt, dass bei einigen Patienten das Epstein-Barr-Virus eine Rolle spielt und entsprechende Behandlungen hilfreich sein könnten. Ein Arzt aus dem sächsischen Leisnig wiederum verweist auf bestimmte Signalwege im Stoffwechsel und hält eine Behandlung mit Nikotinpflastern für vielversprechend.

Dieses Thema im Programm: MDR SACHSEN-ANHALT | 11. März 2025 | 08:51 Uhr

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