
IG-Metall-Forderung IWH: Lohnsteigerungen in der Metall- und Elektroindustrie umsetzbar
Hauptinhalt
18. Juni 2024, 18:27 Uhr
Die IG Metall will für die Beschäftigten in der Metall- und Elektrobranche voraussichtlich sieben Prozent mehr Lohn. Kritik kam von der Arbeitgeberseite. Das Leibniz-Institut in Halle hielte die Forderung für vertretbar.
Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle hält die mögliche Lohnforderung der IG Metall für die Beschäftigten in der Metall- und Elektroindustrie für vertretbar. Institut-Vize Oliver Holtemöller sagte MDR AKTUELL, im Allgemeinen könne die Branche sich Lohnsteigerungen von sieben Prozent leisten. Es gebe allerdings Bereiche mit sehr energieintensiver Produktion. Dort seien die Spielräume für Lohnsteigerungen geringer.
IG Metall will sieben Prozent mehr Lohn in Metall- und Elektroindustrie
Der Gewerkschaftsvorstand der IG Metall hatte gestern für die 3,9 Millionen Metaller sieben Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit von zwölf Monaten empfohlen. Die Forderung begründete der Vorstand mit der wirtschaftlichen Lage der Branche: "Die Unternehmen verfügen über ein komfortables Auftragspolster, die Beschäftigten müssen ranklotzen." Auch wenn die Inflationsrate sinke, bleibe der Preissockel an den Kassen hoch.
Die Arbeitgeberseite argumentiert hingegen, dass die angespannte wirtschaftliche Lage in Deutschland keine großen Lohn- und Gehaltserhöhungen zulasse. So forderten zuletzt die Arbeitgeber in Baden-Württemberg eine Nullrunde bei den Löhnen.
Die Empfehlung des IG-Metall-Vorstands ist noch nicht die endgültige Forderung. Diese wird in den regionalen Tarifkommissionen diskutiert. Anfang Juli soll über die endgültige, bundeseinheitliche Forderung entschieden werden.
MDR/dpa(mze)
Dieses Thema im Programm: MDR AKTUELL RADIO | 18. Juni 2024 | 13:00 Uhr