Fernwärme-Rohre verlaufen durch Grünflächen.
Mit der kommunalen Wärmeplanung sollen Städte und Gemeinden Konzepte entwickeln, um ihre Wärmeversorgung nachhaltig und klimaneutral zu gestalten. (Symbolbild) Bildrechte: picture alliance/dpa | Thomas Banneyer

Klimaneutralität Hoher Informationsbedarf der Bürgermeister zur Wärmeplanung im Eichsfeld

26. März 2025, 18:05 Uhr

Bis 2028 sollen die Thüringer Kommunen Konzepte für nachhaltige Wärmenetze vorlegen. Bei einer Infoveranstaltung sprachen die Eichsfeldwerke mit Bürgermeistern aus dem Landkreis über Perspektiven und Möglichkeiten.

Bei einer Infoveranstaltung der Eichsfeldwerke haben rund 20 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister mit Energieexperten für Perspektiven der kommunalen Wärmeplanung gesprochen. Hintergrund ist, dass bis zum 30. Juni 2028 die Thüringer Kommunen Konzepte vorlegen sollen, wie sie ihr Wärmenetz nachhaltig betreiben wollen.

Die Wärmeversorgung soll lokaler organisiert werden, um Energieverluste zu vermeiden. Der Informationsbedarf der Bürgermeister war am Dienstag in Heilbad Heiligenstadt dementsprechend groß.

Ein Mann referiert zum Thema Kommunale Wärmeplanung vor mehreren Bürgermeistern
Bei einer Infoveranstaltung der Eichsfeldwerke informierten sich rund 20 Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aus der Region über Möglichkeiten der kommunalen Wärmeplanung. Bildrechte: MDR/Benjamin Vößler

Zudem gibt es seit Anfang 2024 keine Bundesförderung mehr für die kommunale Wärmeplanung. Die Kommunen haben daher einen Erstattungsanspruch gegenüber dem Land Thüringen. Aus dem "Thüringer Energiekrise- und Corona-Pandemie-Hilfsfonds" stehen dafür sieben Millionen Euro bereit. Weil die Bürgermeister wissen müssen, wofür das Geld verwendet werden darf, stehen die Eichsfeldwerke beratend zur Seite.

Wärmeversorgung soll langfristig kommunal organisiert werden

"Die Gemeinden haben die Verantwortung der planungsverantwortlichen Stellen und sind damit zunächst überfragt. Sie wenden sich mit expliziten Fragen an das Umweltministerium. Ausschreibungen müssen vorbereitet, Daten erfasst und zusammengetragen werden. Und dann noch der Prozess der Wärmeplanung an sich," sagte Erik Winter, Energieexperte der Eichsfeldwerke. Rund zwei Stunden lang beantwortete er Fragen zur kommunalen Wärmeplanung.

Ein Mann referiert zum Thema Kommunale Wärmeplanung vor mehreren Bürgermeistern
Rund zwei Stunden lang konnten die Interessierten Fragen stellen. Bildrechte: MDR/Benjamin Vößler

Die gute Nachricht: Es muss nicht alles sofort umgegraben und neu gebaut werden. Im ersten Schritt soll eine Bestandsanalyse durchgeführt werden: Wo entweicht Wärme? Gibt es ineffiziente Leitungen? Es soll zunächst analysiert werden, wie die aktuelle Wärmeversorgung in den Gemeinden aussieht.

Laut Jeffrey Ludwig vom Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz sind folgende Fragen wichtig: "Wie dicht ist die Besiedlung? Gibt es eine große Wärmeabnahme? Stehen viele Häuser auf einem Fleck, sodass ein Wärmenetz betrieben werden könnte?"

Mit einer sorgfältigen Planung sollen es den Kommunen so möglich gemacht werden, den Weg zu einer nachhaltigen und effizienten Wärmeversorgung erfolgreich zu beschreiten.

MDR (bvo/cfr)

Dieses Thema im Programm: MDR THÜRINGEN - Das Radio | Das Fazit vom Tag | 26. März 2025 | 18:00 Uhr

3 Kommentare

Der Pegauer vor 4 Tagen

Für eine Wärmeversorgung durch Fernheizungen müssen Rohre im Straßenraum verbuddelt werden, wenn es in unseren Städten nicht aussehen soll wie bei BAYER in Leverkusen oder bei Leuna 2000 bei oberirdischer Verlegung. Soweit so gut, aber jetzt nehmen wir den Taschenrechner und rechnen das für jede Kommune in ganz Deutschland hoch, egal, ob Millionenstadt, Oberzentrumsstadt, Kreisstadt oder die Gemeinde mit eintausend Einwohnern. Da kommen schon gefühlt 100.000 Kilometer Straßen zusammen, die da aufgegraben werden müssen.Da kann in Zukunft jede Regierung ein Sondervermögen aufmachen, um das zu bezahlen. Oder wird dafür der einfache Bürger geschröpft? Und selbst wenn die Finanzierung geklärt wäre, das Ganze soll ja schon in zwanzig Jahren über die Bühne gegangen sein. Gibt es überhaupt soviel Tiefbaukapazitäten, wo doch die Jugendlichen von heute lieber Influencer oder lieber irgendwas mit Medien machen statt Baggerfahrer werden wollen? Na, schau’n mer mal in 2045!

kleinerfrontkaempfer vor 4 Tagen

Die Preisdarstellung und -berechnung von seiten eines Monopolisten "Wärmeversorgung" ist schon jetzt für einen Laien/Kunden schwer bzw. überhaupt nicht nachvollziehbar. Unlängst ein Beitrag über Mieterklagen in Weimar(?) vom MDR.
Mit Ausweitung der Wärmeversorgung wird die Schaffung und Kontrollaufsicht einer "unabhängigen" Bundesinstanz gefordert. Also noch mehr Bürokratie und Aufwand, der bezahlt werden will. Was z.B. eine Bundesinstanz zur Kontrolle der Benzinpreise alles (nicht) erreicht und bewirkt läßt nix positives für eine solche Behörde erahnen.

Hobby-Viruloge007 vor 4 Tagen

Wer Monopolisten schafft und diese nicht reglementiert, sorgt für eine Geldumverteilung zum Monopolisten.

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